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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Dauertrend globale Erderwärmung

Während die Regierungen in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen sich um einen globalen Klima-Deal bemühen, weisen neue Daten der Weltorganisation für Meteorologie (WOM) das Jahr 2009 als eines der zehn wärmsten Jahre seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1850 aus. Die Zahlen zeige...

Während die Regierungen in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen sich um einen globalen Klima-Deal bemühen, weisen neue Daten der Weltorganisation für Meteorologie (WOM) das Jahr 2009 als eines der zehn wärmsten Jahre seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1850 aus. Die Zahlen zeigen, dass die Temperaturen konstant ansteigen und die Jahre zwischen 2000 und 2009 wärmer als die 1990er Jahre waren, die ihrerseits wärmer als die 1980er waren. Zwischenzeitlich haben Wissenschaftler ein neues Werkzeug entwickelt, welches das Ausmaß der Klimafolgen vor Augen führt. Den Daten der WOM zufolge wurden in den meisten Regionen der Welt Temperaturen registriert, die über dem Mittelwert lagen. Eine Ausnahme davon macht Nordamerika, wo kühlere Temperaturen unterhalb des Mittelwerts verzeichnet wurden. Die WOM zeichnete außerdem viele Extremwettersituationen, u. a. Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen auf. China erlebte die schlimmste Dürre der vergangenen fünf Jahrzehnte. Schwere und andauernde Dürreperioden traten auch in Argentinien, Südost-Australien, Ostafrika, Indien und Mexiko auf. In Kenia führte die Dürre zu einem Rückgang des Maisertrags von 40%. In Westafrika waren mehr als 100.000 Menschen von den starken Regenfällen im September betroffen. Burkina Faso erlebte die schlimmsten Niederschläge seit 90 Jahren, bei denen mehr als 263 Millimeter Regen in nicht einmal zwölf Stunden zu Boden gingen. Auch andere Teile der Welt waren von extrem heftigen Regenfällen betroffen. Überschwemmung, Tornados und schwere Gewitter verursachten in Deutschland große Schäden. Und auch im Vereinigten Königreich gab es schwere Überschwemmungen. Im Südosten Spaniens und anderen Mittelmeerregionen s fielen mehr als 300 Millimeter Regen in weniger als 48 Stunden. Süd- und Mittelamerika waren gleichfalls von ungewöhnlichen Regenfällen betroffen, die zu schweren Überschwemmungen in Argentinien, im Nordosten Brasiliens, Kolumbiens und Uruguays führten. In El Salvador und Kolumbien verursachten die Überschwemmungen Erdrutsche mit Hunderten von Toten. Auch Kanada erlebte mehrere Extremwettersituationen. So verdoppelte sich die Anzahl der Lawinen und auch die Zahl der Tornados, die durchs Land fegten, erreichte einen Rekord und führte zum Tod von 25 Menschen. Die nördlichen Ebenen der USA erlebten ihren feuchtesten Oktober seit 115 Jahren und ein Jahrhunderthochwasser im März. Die Daten der WOM stammen aus mehreren Datenquellen, zu denen landgestützte Wetterstationen, Schiffe und Satelliten gehören. Die endgültigen Zahlen für 2009 werden im März 2010 in der jährlichen Erklärung der WOM über den Stand des globalen Klimas (WOM Statement on the Status of Global Climate) veröffentlicht. Unterdessen hat das internationale Programm für die Geosphäre-Biosphäre IGBP (International Geosphere-Biosphere Programme) Einzelheiten zu einem neuen Werkzeug, dem sogenannten Klimawandelindex des IGBP, zur Verfolgung der globalen Erwärmung bekannt gegeben. Dieser ist das geistige Produkt einer Gruppe von Wissenschaftlern des IGBP, die sich Gedanken über die Komplexität der heutigen Daten zum Klimawandel gemacht hatten. Sie sind oft irreführend und zeigen das Ausmaß der zu erwartenden Veränderungen nicht klar genug. Das Werkzeug ist ein Versuch, die Daten zu vereinfachen und die generellen Tendenzen des Klimawandels zu verdeutlichen. Der Index zeichnet Veränderungen bei vier Schlüsselindikatoren für den Klimawandel auf: Temperaturen, Meereis, Meeresspiegel und Kohlendioxid. Er zeigt einen klaren Aufwärtstrend seit 1980, dem ersten Jahr, welches das Werkzeug abdeckt. "Wir brauchten ein Maß für die Ozeane und wählten den Anstieg des Meeresspiegels aus, weil dieser globale Folgen hat und von hohem öffentlichen Interesse ist", sagte Professor Steven Running von der University of Montana, USA, einer der Schöpfer des Indexes. "Das vierte Maß betrifft die Kryosphäre. Die wachsende Besorgnis über die Verlustrate des Sommereises in der Arktis führte zu der Entscheidung für dieses Maß. Dieser Parameter repräsentiert grob das Erdsystem. Interessant ist, dass das Ausmaß des Sommereises schneller schrumpft als es Modelle noch vor fünf oder zwei Jahren vorausgesagt haben." Das IGBP ist ein Forschungsprogramm zum Klimawandel, das wissenschaftliche Belege liefert, die uns dabei helfen werden, die Erde und ihre Ökosysteme zukunftsfähiger zu machen.

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