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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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OMEGA bei der Beschleunigung der Datenübertragung ganz vorn

Europäische Wissenschaftler haben im Rahmen des EU-Projekts OMEGA eine neue Übertragungstechnologie für Videodateien entwickelt, denn ihnen gelang die verlustfreie Übertragung von Daten mit unglaublichen 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). OMEGA (Home gigabit access) wurde mit 1...

Europäische Wissenschaftler haben im Rahmen des EU-Projekts OMEGA eine neue Übertragungstechnologie für Videodateien entwickelt, denn ihnen gelang die verlustfreie Übertragung von Daten mit unglaublichen 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). OMEGA (Home gigabit access) wurde mit 12,41 EUR unter dem Themenbereich "Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT) des Siebten Rahmenprogramms (RP7) finanziert. Die neue Technologie wurde damit deutlich eher zur Marktreife gebracht als erwartet. Mittels Visible Light Communication, kurz VLC, können normale LEDs zum optischen WLAN (Local Area Network) werden, wobei nur wenige Zusatzbauteile erforderlich sind. Lampen sind demnach künftig nicht nur Beleuchtung, sondern übernehmen auch den Datentransfer: sie bringen Filme in HD-Qualität verlustfrei, schnell und sicher auf PC, iPhone oder Laptop. Zum Einsatz kommt die Technologie beispielsweise, wenn man auf dem Laptop einen Film aus dem Internet in HD-Qualität genießen will. Als Medium für die Datenübertragung dient Licht aus den LEDs der Deckenbeleuchtung. Es gelang den Forschern von OMEGA, mit Decken-LEDs, die mehr als zehn Quadratmeter eines Raums ausleuchteten, Daten mit 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) verlustfrei zu übertragen. Den Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut HHI in Berlin (einer der Projektpartner) zufolge lässt sich der Empfänger innerhalb dieser zehn Quadratmeter, was die bislang maximale Reichweite darstellt, beliebig platzieren. "Das heißt, wir haben vier Videofilme in HD-Qualität gleichzeitig auf vier Laptops gebracht", sagt Dr. Anagnostis Paraskevopoulos, Wissenschaftler am HHI. "Die Grundlagen für Visible Light Communication wurden im Projekt gemeinsam mit den Industriepartnern Siemens und France Telecom Orange Labs entwickelt." Zusammen mit einem Team um Projektleiter Klaus-Dieter Langer wird die neue Technologie jetzt am HHI weiterentwickelt. "Bei VLC dienen die Lichtquellen - in diesem Fall Weißlicht-LEDs - gleichzeitig für die Raumbeleuchtung und für die Informationsübertragung", so Dr. Langner. "Mithilfe eines Spezialbauteils, des Modulators, knipsen wir die LEDs ganz schnell ein und aus und übertragen die Informationen als Einsen und Nullen. Das menschliche Auge nimmt die Lichtmodulation nicht wahr. Als Empfänger am Laptop reicht eine schlichte Photodiode. Sie fängt das Licht auf, eine Elektronik dekodiert die Information und übersetzt sie in elektrische Impulse, also die Sprache des Computers." Ein Vorteil: Die LEDs lassen sich mit nur wenigen Bauteilen so präparieren, dass sie als Überträger dienen, so die Forscher. Ein Nachteil: Sobald etwas zwischen Lampe und Photodiode gerät, wenn also jemand eine Hand dazwischen hält, wird die Übertragung beeinträchtigt. Als mögliche Endgeräte kommen Laptop, Palm oder Handy in Frage. Trotz seiner innovativen Technologie solle VLC aber kein Ersatz für herkömmliches WLAN, PowerLAN oder UMTS (universale mobile Telekommunikationssysteme) werden. Es eigne sich als zusätzliche Datenübertragungsoption vielmehr dort, wo Funknetze unerwünscht oder nicht möglich sind, betonen die Wissenschaftler. Dabei sind auch Kombinationen möglich, etwa für eine Richtung optisches WLAN und für den Rückkanal PowerLAN. Die neue Übertragungstechnologie eignet sich etwa für Krankenhäuser, denn hier sind Funknetze nicht erwünscht. Ein weiterer möglicher Einsatzort sind Fabrikhallen, da auch hier Funknetze oft die Abläufe stören. Am OMEGA-Konsortium waren Forscher aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien und dem Vereinigten Königreich beteiligt.Weitere Informationen finden Sie unter: OMEGA: http://www.ict-omega.eu/ Fraunhofer-Gesellschaft: http://www.fraunhofer.de

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