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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Forscher entdecken: Quellen der Erinnerung bei Kindern reifen erst in späteren Jahren

Forscher in Deutschland haben entdeckt, dass Kinder die Fähigkeit, sich an vergangene Ereignisse und die Quellen dieser Erinnerungen zu erinnern, während der Kindheit und Jugend entwickeln. Diese Erkenntnisse wurden in der Fachzeitschrift Child Development veröffentlicht und z...

Forscher in Deutschland haben entdeckt, dass Kinder die Fähigkeit, sich an vergangene Ereignisse und die Quellen dieser Erinnerungen zu erinnern, während der Kindheit und Jugend entwickeln. Diese Erkenntnisse wurden in der Fachzeitschrift Child Development veröffentlicht und zeigen, dass die Fähigkeit, sich an die Quelle von Erinnerungen zu erinnern, ein langwieriger Prozess während der Teenagerzeit ist, der erst im Erwachsenenalter seinen Abschluss findet. Die Studie liefert Anhaltspunkte dafür, wie die Zuverlässigkeit von Zeugenaussagen von Kindern die Rechtsordnung beeinflussen könnte. Die Forscher von der Universität des Saarlandes erklären, ein Kind könne sich an eine Person und an die Umstände, unter denen es die Person getroffen hat, erinnern. Insgesamt bat das Team 18 Kinder (im Alter von 7-8 Jahren), 20 Jugendliche (im Alter von 13-14 Jahren) und 20 junge Erwachsene (im Alter von 20-29 Jahren), zwei Teile einer Gedächtnisaufgabe zu lösen. Der erste Teil bestand aus Bildern auf dem Computerbildschirm, und die Versuchspersonen mussten durch Drücken der Taste "Neu" für das erstmalige Erscheinen des jeweiligen Bildes und "Alt" für ein wiederholtes Erscheinen beurteilen, wie häufig die Bilder wiederholt wurden. Der zweite Teil wurde nach einer zehnminütigen Pause durchgeführt. Die Testpersonen sollten sich mehrere Bilder ansehen, von denen einige bereits in Teil eins zu sehen gewesen und andere neu waren. Sie sollten jedes Bild einzig nach seinem Wiederholungsstatus bewerten; Bilder, die schon im ersten Teil gezeigt worden waren, im zweiten Teil jedoch zum ersten Mal auftauchten, sollten mit "Neu" und Bilder, die innerhalb des zweiten Teils wiederholt gezeigt wurden, als "Alt" bewertet werden. Gleichzeitig wurde während der zweiteiligen Aufgabe die Gehirntätigkeit der Testpersonen mit Hilfe eines Elektroenzephalogramms (EEG) überwacht. Dadurch konnten die Forscher die Entwicklungsänderungen beurteilen, wie die Ursprünge von Erinnerungen abgerufen werden, was nach Aussage der Experten der zweite Teil der Aufgabe war, unabhängig von den Altersunterschieden der Erinnerung an die Ereignisse (Teil eins). Auch wie die Jugendlichen die Erinnerungen abriefen und bewerteten wurde gemessen. Nach Ansicht der Forscher gab es keine größeren Altersunterschiede im Erinnerungsprozess bei der Erkennung wiederholter Bilder (Teil eins der Aufgabe). Die Gehirnreaktionen der Kinder zwischen 7 und 8 waren vergleichbar mit denen der Jugendlichen und Erwachsenen. Es sei jedoch angemerkt, dass die Kinder auf dem Gebiet der Auswertung der Ursprünge der Erinnerungen unreif waren. Darüber hinaus zeigten die Jugendlichen und Erwachsenen zwar Ähnlichkeiten, die Erwachsenen waren jedoch reifer auf diesem Gebiet. Die Daten implizieren, dass die Gehirnstrukturen, die das Abrufen von Erinnerungsquellen bei Kindern und Jugendlichen fördern, mit der Zeit reifen und besser werden. "Die Studie hat wichtige Auswirkungen für Menschen, die sich für die Fähigkeit von Kindern und Jugendlichen, zwischen mehreren Erinnerungsquellen zu unterscheiden, interessieren", so die Forscher. "Eltern, Lehrer und Beschäftigte im Justizsystem sollten sich der Tatsache bewusst sein, dass Erinnerungen von Jugendlichen bei Zeugenaussagen möglicherweise durch ablenkende Erinnerungen verzerrt sind, zum Beispiel durch Suggestionen."Weitere Informationen finden Sie unter: Kindliche Entwicklung: http://www.wiley.com/bw/journal.asp?ref=0009-3920 Universität des Saarlandes http://www.uni-saarland.de/

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Deutschland

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