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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Werkzeug zur Untersuchung von Schadstoffen in Fisch- und Meeresfrüchten

Seit dem Pferdefleischskandal 2012 essen manche Leute wieder mehr Fisch und Meeresfrüchte - denn das soll ja auch gesünder sein. Doch heute könnte diese Annahme nicht mehr gelten. Während EU-Gesetze es den Verbrauchern leichter machen, im Supermarkt die Herkunft des Fisches zu...

Seit dem Pferdefleischskandal 2012 essen manche Leute wieder mehr Fisch und Meeresfrüchte - denn das soll ja auch gesünder sein. Doch heute könnte diese Annahme nicht mehr gelten. Während EU-Gesetze es den Verbrauchern leichter machen, im Supermarkt die Herkunft des Fisches zu erkennen, sind Restaurants nicht verpflichtet, ihren Gästen mitzuteilen, woher der Fisch stammt, der auf den Tellern landet. Vor allem für Schadstoffe in Fisch- und Meeresfrüchten, für die noch keine Höchstgrenzen festgelegt wurden, gibt es kaum oder keine Informationen. Dazu gehören vorrangige Schadstoffe wie Biotoxine angefangen bei gefährlichen Algenblüten bis hin zu Abfall im Meer. Um die Sicherheit der Nahrungsmittel aus dem Meer für die Verbraucher zu verbessern und Gesundheitsrisiken zu senken will das Projekt ECsafeSEAFOOD die Sicherheitsfragen in Bezug auf nicht regulierte vorrangige Schadstoffe bewerten und ihre Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit untersuchen. Fisch und Muscheln sind nährstoffreiche Nahrungsmittel, die zu einer gesunden Ernährung gehören. Das Problem ist, dass Fisch und Muscheln in unseren Ozeanen eine Reihe von Schadstoffen enthalten. Anorganische Schadstoffe mit der höchsten Toxizität sind Antimon, Arsen und Cadmium, Blei, Quecksilber, Selen, und Sulfite (die bei der Krabbenverarbeitung eingesetzt werden). Zu den organischen Schadstoffen gehören polychlorierte Biphenyle, Dioxine, mehrere chlorierte Kohlenwasserstoffinsektizide und bestimmte auf Verarbeitungsprozesse zurückgehende Verunreinigungen (Nitrosamine und möglicherweise Rückstände aus der Chlorung). Auch die Schadstoffe aus Aquakulturen sind ein Gesundheitsrisiko für die Verbraucher. Die Verunreinigung der Ozeane und der Klimawandel geben zu denken, nicht nur im Hinblick auf den Zustand der marinen Umwelt allgemein sondern auch im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Sicherheit von Nahrungsmitteln aus dem Meer und die öffentliche Gesundheit. Angesichts des wohldefinierten Zusammenhangs zwischen Schadstoffwerten in der marinen Umwelt und den Werten in Fisch und Meeresfrüchten, besteht ein klarer Bedarf an intensiver Forschung zum Transfer von Schadstoffen von der marinen Umwelt in Nahrungsmittel aus dem Meer. ECsafeSEAFOOD leistet Pionierarbeit auf diesem Gebiet. Mit einer Förderung von 5 Mio. EUR stellt es sich der Herausforderung, die Sicherheit von Fisch und Meeresfrüchten im Hinblick auf Schadstoffe zu untersuchen, die in diesen Nahrungsmitteln aufgrund von Umweltverschmutzung vorhanden sein können. Das Projekt wird die Auswirkungen dieser Schadstoffe auf die öffentliche Gesundheit untersuchen. Dadurch wird eine Grundlage für ein besseres Risikomanagement für Fisch und Meeresfrüchte geschaffen und eine stärkere Sensibilisierung der Öffentlichkeit erreicht. Das Projekt führt Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zusammen: Ökotoxikologie, Biochemie, Ernährungswissenschaften, Risikobewertung, Meeresfrüchte-Qualität sowie Verbraucherverhalten und Wahrnehmungen. An der Partnerschaft beteiligen sich auch KMU, um den Transfer und die Aufnahme der Forschung durch interessierte Personenkreise zu erleichtern. Dr. Antonio Marques koordiniert das Projekt. "Das ECsafeSEAFOOD-Projekt wird die Frage untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Verschmutzung der Meeresumwelt und der Qualität der von uns konsumierten Meeresfrüchte gibt. Die gesundheitlichen Vorteile der Aufnahme von Fisch und Meeresfrüchten wurden bereits nachgewiesen und ECsafeSEAFOOD will Werkzeuge entwickeln, die sicherstellen sollen, dass dieser Nutzen auch in der Zukunft gegeben sein wird." Dr. Marques fügt hinzu: "Das ECsafeSEAFOOD-Project wird die wissenschaftlichen Belege liefern, die die Grundlage für eine gemeinsame Lebensmittelsicherheitspolitik, für eine Politik der öffentlichen Gesundheit sowie für Umweltpolitik und Maßnahmen bilden sollen." Während im Laufe des Pferdefleischskandals die Medien den Vorteilen und Risiken des Fischverzehrs viel Aufmerksamkeit gewidmet haben, sollte man vielleicht mit dem Verzehr von Insekten beginnen, bis die Wissenschaft die Sicherheit unserer Nahrungsmittel bewertet hat. Insekten sind schließlich ein hochwertiges Nahrungsmittel, da sie einen hohen Gehalt an Proteinen und Mineralstoffen haben. Vielleicht wäre es tatsächlich im Interesse des Planeten, wenn die Bewohner der westlichen Industrieländer ihre kulturelle Konditionierung überwinden und sich in Entomophagie versuchen würden. ECsafeSEAFOOD (Priority environmental contaminants in seafood: safety assessment, impact and public perception) wird über das Siebte Rahmenprogramm (RP7) finanziert. Geleitet wird es durch das Instituto Portugues do Mar e da Atmosfera (IPMA, I.P.) Portugal, und seine Laufzeit ist vier Jahre. Der Projektstart wurde offiziell im Februar 2013 mit einem Treffen der Partner begangen.Weitere Informationen finden Sie unter: -AquaTT http://www.aquatt.ie/

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