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Genetics of Systemic lupus erythematosus in northern and southern European populations

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Genetische Veranlagung für Lupus

Systemischer Lupus erythematodes (SLE) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Zellen des eigenen Körpers angreift. Eine EU-finanzierte Studie ergab eine genetische Veranlagung für die Krankheit in der europäischen Bevölkerung.

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SLE ist eine Krankheit mit bislang ungeklärter Ursache, die aber häufig nicht korrekt diagnostiziert wird. Wie bei den meisten Autoimmunerkrankungen ist die genaue Ätiologie unbekannt, und die Therapie beschränkt sich meist auf Entzündungshemmer und Immunsuppressiva.Zunehmend geht man nun davon aus, dass genetische Komponenten an der Entstehung von SLE ​​beteiligt sind. Unter den identifizierten Suszeptibilitätsgenen ergab sich die stärkste Assoziation für den Genloci des Haupthistokompatibilitäts-Komplexes – d.h. mehrere Gene, die für an der Immunzellinteraktion beteiligte Oberflächenmoleküle kodieren. Da frühere Studien nicht aussagekräftig bzw. umfangreich genug waren, sollte das EU-finanzierte Projekt GENETICS OF SLE (Genetics of systemic lupus erythematosus in northern and southern European populations) weitere Patienten rekrutieren und eine umfangreiche genomweite Assoziationsstudie (GWAS) in Nord- und Südeuropa durchführen.Dies ist nun die größte aktuelle GWAS im Zusammenhang mit SLE, für die mehr als 4.000 Patienten und 8.000 Kontrollpersonen gescreent wurden. Eine zusätzliche Meta-Analyse früherer europäischer Studien führte weitere 1.698 Fälle und 4.650 Kontrollpersonen zu. Insgesamt wurden 52 Loci mit möglicher SLE-Assoziation identifiziert, 15 davon waren neue Loci. Die Ergebnisse wurden in einer unabhängigen genetischen Studie an 1.630 Fällen und mehr als 9.000 Kontrollen bestätigt.Die Forschungen konzentrierten sich auf genetische Polymorphismen der Fc-Gammar-Rezeptoren (FCGR), die für Antikörper-Bindung und Phagozytose zuständig sind. Eine zuvor zugeordnete Kopienzahlvariation in FCGR3B ergab, dass sich die Expression von Rezeptoren auf allen Zelltypen reduzierte und mit FCGR2B die Expression eines anderen Mitglieds dieser Familie induziert wurde. Allerdings ist FCGR2B mit einer reduzierten Clearance von Immunkomplexen assoziiert, was möglicherweise zu pathologischer Entzündung führt und damit das SLE-Risiko erhöht.Insgesamt zeigte GENETICS OF SLE, wie eine umfangreichere GWAS zuverlässige genetische Faktoren und die genetische Architektur, die einer bestimmten Krankheit zugrunde liegt, vollständig enthüllen kann. Diese Informationen könnten der erste Schritt sein, genetische Variationen besser zu verstehen, die für die pathologischen Veränderungen zuständig sind. Aus klinischer Sicht könnte das Ergebnis der Studie für die Entwicklung genetischer Tests und als Basis für eine genetische Beratung relevant sein.

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