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NATURE’S FIRST LEAD IN THE FIGHT AGAINST MESOTHELIOMA:<br/>THE TOTAL SYNTHESIS AND BIOLOGICAL EVALUATION OF JBIR-23 AND RELATED COMPOUNDS

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Erste natürliche Substanz zur Behandlung des Mesothelioms

Das humane maligne Pleuramesotheliom (MPM) ist ein aggressiver Lungenkrebs, der vorwiegend auf eingeatmeten Asbeststaub zurückzuführen ist. Obwohl es bislang keine Heilung gibt, steht mit der Entdeckung einer natürlichen Substanz nun eine viel versprechende Leitstruktur in Aussicht.

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Da Asbest im 20. Jh. überall als Baustoff eingesetzt wurde und die Latenzzeit (erste Krankheitssymptome) sehr lang ist, wird die MPM-Inzidenz voraussichtlich noch bis 2015/2020 weiter steigen. Pro Jahr sterben derzeit im Vereinigten Königreich etwa 2.450 und in den Vereinigten Staaten etwa 10.000 Menschen am Mesotheliom. Derzeit gibt es keine wirksame Therapie, und auch herkömmliche Chemotherapien können den Erkrankungsverlauf kaum aufhalten oder die Lebenserwartung erhöhen. Nun fand man heraus, dass JBIR-23, eine aus dem Bakterium Streptomyces isolierte natürliche Substanz, aktiv gegen MPM-Zellen wirkt. Ziel des EU-finanzierten Projekts JBIR-23 war daher, die Synthese von JBIR-23 und dessen tumorhemmende Wirkung genauer zu untersuchen und Analoga für strukturelle und Aktivitätsanalysen vorzubereiten. Das Projektteam isolierte JBIR-23 und das Analogon JBIR-24 aus ein und derselben Streptomyces-Art. Beide zeigten eine starke Aktivität gegen zwei der wichtigsten MPM-Zelllinien, die gegen alle bisherigen Krebsmedikamente resistent sind. Für die Synthese der JBIR-23-Analoga wurde JBIR-23 in zwei separate Teile geschnitten. Mit diesem Ansatz konnten alle Zwischenprodukte getestet werden, um den Abschnitt (Pharmakophor) zu definieren, der für eine pharmakologische Wirkung gegen MPM-Zelllinien mindestens vorhanden sein muss. Für die Synthese einer wirkstoffähnlichen Substanz wurden Analoga des trizyklischen Teils von JBIR-23 verwendet. Alle Analoga wie auch die Zwischenprodukte wurden dann biologisch getestet. In den Seitenkettenanaloga wurde wenig oder keine Aktivität, in einigen substituierten Chinonen jedoch eine stärkere Aktivität beobachtet, die in den korrespondierenden Epoxychinonen verbessert wurde. Diese Beobachtung stützt die These, dass die JBIR-23-Aktivität wesentlich von der Epoxidgruppe abhängt. Die Ergebnisse des Projekts eröffnen neue Forschungsmöglichkeiten verglichen mit der bislang sehr begrenzten weltweiten Laborforschung zu MPM und sind eine tragfähige Basis für die künftige Suche nach Therapien.

Schlüsselbegriffe

Mesotheliom, Streptomyces, JBIR-23, natürliche Substanz

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