Wechselwirkungen zwischen Peptiden und Lipiden
Die Wechselwirkung zwischen Peptiden und Lipiden ist bei pathologischen Zuständen, wie viralen Infektionen, antimikrobielle Abwehr und neurodegenerativen Erkrankungen, von äußerster Bedeutung. Das EU-finanzierte Projekt MEMPEPACROSS untersuchte Wechselwirkungen als Ursache für verschiedene Krankheiten und forschte an entsprechenden Therapien. Schwerpunkt von MEMPEPACROSS waren drei Krankheitsbilder, bei denen die Peptid-Lipid-Interaktion eine Rolle spielt, Der erste betraf das Dengue-Virus, den Erreger des viralen hämorrhagischen Fiebers und ein mögliches Gesundheitsrisiko für viele europäische Länder. Bei der Virusassemblierung verbinden sich Kapsidproteine mit intrazellulären Lipidtröpfchen und VLDL-Lipoproteinen (mit sehr niedriger Dichte), und so könnte die Interaktion ein mögliches Ziel für antivirale Medikamente abgeben. Weiterhin spielt die Lipidinteraktion bei der Kodierung antimikrobieller Peptide (AMP) eine wichtige Rolle. AMP sind Komponenten des angeborenen Immunsystems, die die Besiedlung und Infektion durch mikrobielle Krankheitserreger verhindern . Gegen AMP haben Krankheitserreger kaum Chancen, was sie zu aussichtsreichen Kandidaten für neue Generationen von Medikamenten macht, vor allem gegen Antibiotika-resistente Mikroben. Während des Projekts wurde die selektive antibakterielle und antimykotische Aktivität einzelner AMP auf molekularer Ebene geklärt. Weiterhin untersuchten die Forscher die Peptid-Membran-Wechselwirkungen bei der Alzheimer-Krankheit und wie es dadurch zur Neurodegeneration kommt. Sie identifizierten Kyotorphin als Biomarker und enthüllten dessen neuroprotektive Wirkung. Die gemeinsame Arbeit von MEMPEPACROSS unterstrich die Bedeutung von Peptid-Lipid-Interaktionen und untersuchte, wie diese für therapeutische Zwecke moduliert werden können.
Schlüsselbegriffe
Peptid, Lipid, Dengue-Virus, antimikrobielle Peptide, Kyotorphin, neuroprotektiv