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NEUROanatomy, neurochemistry and genotype: genetic diversity and division of labour in leaf-cutting ANTs

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Neurodiversität bei Blattschneiderameisen

Eine europäische Studie lieferte Erkenntnisse zu neuronalen Mechanismen, die das Verhalten und die Rolle männlicher Blattschneiderameisen bestimmen. 

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Jüngste Forschungen haben herausgefunden, dass der Genotyp bei der Blattschneiderameise (Acromyrmex echinatior) bestimmte Aspekte der Kastenspezialisierung bzw. der Aufgabenverteilung beeinflusst. Im Allgemeinen werden Untersuchungen von Faktoren wie Umgebungseinflüsse, Verhaltensflexibilität und genotypische Variation belastet.  Die Ameisen aus einer einzelnen Kolonie erfüllen Modellanforderungen. Sie verfügen über eine einzige Königin, die mit mehreren Partnern Nachkommen zeugt (jeweils eine Patrilinie), sie leben in einer gemeinsamen Umgebung und sind im Verhalten spezialisiert. Die Forscher des EU-geförderten Projekts NEUROANT verwendeten Mikrosatelliten-Sequenzierung, um die Genotypen zwischen den verschiedenen Kasten zu beschreiben. Für die Bestimmung der Neuromechanismen hinter der genetischen Variation bei der Arbeitsteilung suchten sie nach neurochemischen und neuroanatomischen Unterschieden. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Gehirnmorphologie im Ganzen zwischen den vier einzelnen Kasten oder zwischen den Patrilinien kaum unterschied. Allerdings gab es Unterschiede bei den Werten für biogenes Amin, Dopamin, Serotonin und Octopamin. Sammler wiesen höhere Werte sowohl an Dopamin als auch an Octopamin auf, bei für die Entsorgung zuständigen Tieren war das Octopamin-Serotonin-Verhältnis höher. Die Patrilinie schien keine starken direkten Auswirkungen auf die Werte für biogene Amine zu haben, wirkte sich aber auf die Körpergröße aus. Die Studie lieferte konkrete Daten zu der Frage nach der Rolle der Neurochemie bei der genetischen Rollenfestlegung.  Allerdings könnten genetische Effekte auf die Verhaltensspezialisierung durch andere Faktoren beeinflusst werden.

Schlüsselbegriffe

Blattschneiderameise, Genotyp, Kastenspezialisierung, Patrilinie, Neuromechanismus, neurochemisch, neuroanatomisch, biogenes Amin, Dopamin, Serotonin und Octopamin

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