Eine längere Lebensdauer für Designer-Sojapflanzen
Soja ist weltweit die viertwichtigste Kulturpflanze. Allerdings werden die Ernteerträge stark durch Umweltbedingungen beeinträchtigt, was sich letztlich nachteilig auf die Ernährungssicherheit von Millionen von Menschen auswirkt. Das EU-finanzierte Projekt "Extending soybean lifespan" (SOYLIFE) sollte sich dieses Problems annehmen und hatte das Ziel, die Lebensdauer und den Ertrag der Sojabohnen zu steigern. Durch die Untersuchung von Genfunktionen und der Physiologie der ganzen Pflanze hoffte man, im Projekt nützliche Erkenntnisse zu Belastungen wie Trockenheit und geringer Stickstoffgehalt zu gewinnen. Mithilfe von Gentechnik gelang es den Forschern, ein Reisgen in Sojabohnen auszuprägen. Dieses natürlich vorkommende Protein, Oryzacystatin, interagiert mit den Wachstumshormonen der Sojabohne. Die Pflanzen haben einen höheren Proteingehalt und höhere Photosyntheseraten, und sie reagieren toleranter auf Belastungen. Man fand auch heraus, dass unter stickstoffarmen Bedingungen eine Vielzahl anderer Gene in den Wurzeln aktiv sind. Sie können alle eine wichtige Rolle bei überlegenen Sojasorten spielen und werden in einer Datenbank an der Universität Leeds (Großbritannien) für weitere Untersuchungen aufbewahrt. Mit dem Wirksamkeitsnachweis können die Projektergebnisse die Produktion einer neuen Generation von Hochleistungspflanzen untermauern. Darüber hinaus sollen das Wissen und die Erfahrungen aus diesem Projekt an Forschungsgruppen in Afrika übertragen werden. Die Forscher haben die Möglichkeit, ein neues Konzept für den Pflanzenanbau zu entwickeln und die Produktion zu erhöhen. Somit kann die Ernährungssicherheit verbessert und ein wirtschaftlicher Wert genau dort geschaffen werden, wo er am nötigsten ist.
Schlüsselbegriffe
Sojabohne, Ernteertrag, Umweltbedingungen, Ganzpflanzenphysiologie, Gentechnik