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Search for Innate Markers of Barbary Affinity

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Den Familienstammbaum von Löwen erforschen

Das aktuelle Aussterben regionaler Löwenpopulationen sowie die Seltenheit bestimmter Unterarten haben verhindert, dass Wissenschaftler eine genetische Erfassung aller Löwenarten über das gesamte moderne Spektrum erreichen konnten. Im Rahmen eines von der EU geförderten Projekts wurden diese Hindernisse über eine DNS-Entnahme von Museumsproben und seltener, in Zoos lebender Löwenunterarten überwunden.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Ein besseres Verständnis der evolutionären Entwicklung von Löwen sowie der Beziehungen zwischen Populationen ist erforderlich, um deren natürliche Artenvielfalt effektiv zu managen. Aus diesem Grund wurden im Zuge der Initiative „Search for innate markers of Barbary affinity“ (SIMBA) genomische Bibliotheken mit der DNS historischer Arten sowie ausgestorbener und gefährdeter Löwenpopulationen erstellt. Die Projektpartner untersuchten mehr als 100 Proben, die von Museums- oder Zoosammlungen seltener oder ausgestorbener Populationen sowie von heutigen Löwen (Panthera leo) stammen. Nach den ersten Tests wurden 75 Proben für so gut erhalten befunden, um für die Erstellung hochqualitativer genomischer Bibliotheken verwendet werden zu können. Diese Bibliotheken wurden daraufhin amplifiziert, indexiert und sequenziert, um mitochindriale DNS-Sequenzen (Mitogenom) zu generieren. Die Einstiegsdaten wurden zur Zusammensetzung vollständiger Mitogenome für eine Reihe von Proben verwendet, die von Löwenpopulationen aus Nordafrika, Kap Verde, Gabun, dem Iran, dem Senegal und dem Sudan stammten. Die Forscher griffen zudem auf die besten Bibliotheken zurück, um DNS aus Schlüsselregionen des natürlichen Lebensraums des P. leo zu erhalten. Dies betraf ausgestorbene Populationen in Nordafrika, im Iran und in Kap Verde sowie Höhlenlöwen aus dem Pleistozän. Die Ergebnisse umfassten ein vollständiges Mitogenom eines Höhlenlöwen aus dem Pleistozän (Panthera spelaea) und waren auf die Phylogenetik der Panthera-Gattung fokussiert. Die Phylogenetik wird zur Untersuchung der evolutionären Beziehung zwischen Arten und Populationen verwendet. Die evolutionäre Entwicklung unter Löwenarten wurde ebenfalls unter der Verwendung von Mitogenomen untersucht. Dies umfasste die Identifizierung nützlicher DNS-Sequenzvariationen, die als Einzelnukleotidpolymorphismen bekannt sind, um Löwenpopulationen wie etwa den Berberlöwen regional zu unterscheiden. Die Ergebnisse des SIMBA-Projekts haben in Löwenartenschutzkreisen für viel Gesprächsstoff gesorgt. Dies führte unter anderem zur Zusammenarbeit mit der African Lion Working Group bezüglich einer an die Internationale Union zur Erhaltung der Natur und der natürlichen Hilfsquellen (IUCN) gerichtete Petition. Das Ziel war es, für bestimmte regionale Löwenpopulationen einen besonderen Schutz zu erwirken.

Schlüsselbegriffe

Aussterben, Unterart, Löwen, Berberlöwe, Mitogenom

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