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Autonomous Reed Bed Installations

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Längere Lebensdauer für die Schilfbetten der Wasseraufbereitungsanlagen

Eine umweltfreundliche Technik, die auf Röhricht für die Wasseraufbereitung zurückgreift, erhält dank einer EU-Initiative, die die Betriebssystemdauer erweitert, einen großen Aufschwung.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

In ganz Europa gibt es mehr als 12.000 angelegte Feuchtgebiete, die zur Aufbereitung von Schmutzwasser verwendet werden, welches bereits durch Kläranlagen behandelt worden ist. Die Feuchtgebiete bestehen für gewöhnlich aus einem mit Röhricht bepflanzten Kiesbett, durch welches das Schmutzwasser fließt. Die Klärung erfolgt über Biofilme von Mikroorganismen, die auf der Oberfläche des Kiesbetts angesiedelt sind. Die ursprünglich vorausgesagte Betriebslebensdauer von Feuchtgebieten lag bei zwischen 50 und 100 Jahren. Da der Kies verstopft, wurde diese Zahl jedoch auf eine durchschnittliche Lebensdauer von weniger als zehn Jahren wesentlich nach unten korrigiert. Die Wiederinstandsetzung des Systems ist zudem sowohl zeitaufwändig als auch kostspielig und unterbricht den Wasseraufbereitungsprozess. Das ARBI-Projekt (Autonomous reed bed installations) hat ein transportables System demonstriert, das speziell entwickelte Magnetresonanz-Sensoren enthält, die vor Verstopfung warnen. Die Wasserqualitätssensoren maßem gelösten Sauerstoff, Redox, pH-Wert und Temperatur. Eine industrielle programmierbare Logiksteuerung wurde gebaut und für die Automatisierung des Systems, Messungen und Einstellung der Bettbedingungen, verwendet. Die Sonden werden an mehreren Stellen innerhalb eines Feuchtgebiets zum Einsatz kommen, um Messungen vom Zustand des Kiesbetts in verschiedenen Tiefen zu machen, so dass das Problem isoliert und schnell erledigt werden kann. Dies bedeutet, dass das nicht das gesamte Röhricht entfernt und erneut eingepflanzt werden muss. ARBI ist ein modulares System, das über die Bereitstellung einer standardisierten Lösung einen Richtungswechsel im Bereich der Technik angelegter Feuchtgebiete ermöglichen wird. Diese Lösung lässt sich problemlos auf Kundenanforderungen für das Aufbereitungsvolumen und das Schadstoffniveau zuschneiden, indem schlichtweg mehrere Module verwendet werden. Das System überwacht die Verstopfung und ist bei der Aufrechterhaltung optimaler Bedingungen behilflich, sodass das menschliche Eingreifen auf ein Minimum beschränkt bleibt Es kann auchauf anderen Wasseraufbereitungssysteme auf Basis von unterirdischen Strömungen angewendet werden, einschließlich langsamer Sandfilter und Uferfiltration. Das ARBI-Projekt wird Organisationen von Nutzen sein, die Röhricht für die Wasseraufbereitung verwenden möchten, jedoch von Kosten- und Leistungsbedenken abgehalten worden sind. Hierdurch wird eine umweltfreundliche Aufbereitung durch angelegte Feuchtgebiete ermöglicht, die weitaus größere Anwendungsmöglichkeiten bieten, als bisher angenommen werden konnte. Dies wird die potenzielle Größe des Marktes für Schilfbett-Installateure erhöhen und indem es ermöglicht, sein wahres Potenzial zu entfalten.

Schlüsselbegriffe

Schilfrohrbett, Wasseraufbereitung, Feuchtgebiete, Biofilm, ARBI, Verstopfung, Magnetresonanz-Sensoren  

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