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EPIGENETICS FOR FEMALE PERSONALIZED CANCER CARE

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Flüssigbiopsien zur Diagnose von Eierstock- und Brustkrebs

Fast die Hälfte aller Krebsarten bei Frauen betrifft die Fortpflanzungsorgane. Um die Behandlungserfolge zu verbessern, sind effizientere Diagnosewerkzeuge und personalisierte Eingriffe unabdinglich.

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Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und wird aufgrund des hohen Metastasierungsrisikos mit signifikanter Mortalität assoziiert. Eierstockkrebs hat trotz niedriger Prävalenz eine insgesamt schlechte Überlebensrate, vor allem wegen der Asymptomatik im Frühstadium der Krankheit und der meist verspäteten Diagnose. Im Gegensatz dazu konnten durch routinemäßiges zervikales Screening mit dem Papanicolaou-Test die Inzidenz bei Gebärmutterhalskrebs und die damit verbundene Sterblichkeit um bis zu 80 % reduziert werden. Ähnliche Vorhersage- und Früherkennungsansätze sind nun auch für Brust- und Eierstockkrebs gefragt. Hierfür sollte das EU-finanzierte Projekt EPI-FEM-CARE (Epigenetics for female personalised cancer care) neue Bioassays entwickeln, um krankheitsspezifische Zielmoleküle zu untersuchen. Das Konsortium bestand aus akademischen und Industriepartnern mit hervorragender klinischer und wissenschaftlicher Kompetenz. Insbesondere sollte mit DNA-Methylierungstechnologien eine Reihe von Bluttests entwickelt werden, die sowohl die frühzeitige Erkennung als auch Prognosen zum Behandlungsergebnis bei Brust- und Eierstockkrebs vereinfachen. DNA-Methylierungen sind chemische Modifikationen, die die Genexpression verändern und auch durch Umweltfaktoren ausgelöst werden können. Das EPI-FEM-CARE-Konsortium verwendete eine Technologie, mit der DNA-Methylierungen im Serum auch bei exzessiver normaler kontaminierender DNA nachgewiesen werden können. Der Ansatz, bei dem differentiell methylierte, Brust- und Eierstockkrebs-spezifische Regionen (DMR) detektiert werden, wurde dann in zahlreichen Patientenproben validiert. In diesem Zusammenhang entwickelten die Partner spezifische Protokolle zur Extraktion sehr geringer DNA-Konzentrationen im Serum. Zudem wurden neue Algorithmen zum Auslesen von tumorspezifischen Methylierungsmustern entwickelt, was die Spezifität und Empfindlichkeit beim klinischen Einsatz von DNA-Methylierungsmarkern deutlich erhöht. Weiterhin wurden mit dem Brustkrebs-spezifischen Test Proben von Patienten analysiert, die mit Adjuvantien behandelt worden waren, um herauszufinden, inwieweit der Test Aussagen zum Behandlungsergebnis zulässt. Wegen der hohen sozioökonomischen Relevanz gynäkologischer Tumorerkrankungen sind die Ergebnisse der Studie von Bedeutung, um die künftige Diagnose zu verbessern und zu präzisieren. Der Ansatz ist in mehrerer Hinsicht Genexpressions-Mikroarrays und proteomischen Analysemethoden überlegen. Vor allem kann der Test DMR-Muster in Krebszellen erkennen und die Patientenstratifizierung zur Optimierung personalisierter Therapien vereinfachen.

Schlüsselbegriffe

Brustkrebs, Eierstockkrebs, EPI-FEM-CARE, Bluttests, DNA-Methylierung

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