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Current Account, Informal Economy and Fiscal Policy

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Die Rolle der Regierung in einer offenen Volkswirtschaft

Eine EU-Forschergruppe hat neue Methoden zur Simulation einer offenen Volkswirtschaft einschließlich der Rolle der Regierung angewandt. Die Analyse von 185 Ländern über mehr als 50 Jahre zeigt die Folgen großer Defizite und die Beziehung zwischen Wachstum und der Reichweite des informellen Sektors.

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Das EU-finanzierte Projekt CAINF (Current account, informal economy and fiscal policy) hat ein Modell einer offenen Volkswirtschaft entwickelt. In diesem neuen Modell werden die neuesten dynamischen makroökonomischen Verfahren verknüpft. Es widmet sich der informellen Wirtschaft sowie der Steuerpolitik, während gleichermaßen die Auswirkungen des informellen Sektors auf die Außenbilanzen der europäischen Länder analysiert werden. Insbesondere soll die Entwicklung aufzeigen, wie sich der informelle Sektor auf Leistungsbilanzen, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit auswirkt. Eine weitere Überlegung wird die Rolle der Fiskalpolitik in einer offenen, integrierten Wirtschaft betreffen. Das Team sammelte und ordnete Daten und führte eine Analyse unter Einsatz dynamischer Paneldatenökonometrien durch. Die Arbeiten umfassten außerdem Vorbereitungen zum Aufbau des theoretischen Modells in einem späteren Abschnitt. Die Forscher führten eine Literaturrecherche über Leistungsbilanzungleichgewichte und die informelle Wirtschaft durch. Sie erstellten eine Datenbank mit Einzelheiten über 185 Länder aus den Jahren 1960 bis 2013. Die resultierenden Daten ermöglichten die Erkundung der Beziehung zwischen Leistungsbilanzungleichgewichten und Outputvolatilität. Ein größeres Leistungsbilanzdefizit wird den Erkenntnissen zufolge, insbesondere für die Volkswirtschaften der Schwellenländer, mit höherer Outputvolatilität verbunden sein. Zweitens analysierten die Teammitglieder das Verhältnis zwischen Leistungsbilanzungleichgewichten und informellen Wirtschaften unter Einsatz dynamischer Paneldatenökonometrien. Die Resultate zeigten an, dass Episoden des Wirtschaftswachstums mit Leistungsbilanzdefiziten verbunden sind, was vor allem für die aufstrebenden Volkswirtschaften von Schwellenländern gilt. Wachstum wurde negativ mit der Größe des informellen Sektors assoziiert und veranschaulicht eine Verschiebung von Informalität zu Formalität. Die nachfolgende Projektarbeit beschäftigte sich mit einem kleinen offenen Wirtschaftsmodell, das heterogene Firmen einbezieht. Die theoretischen Erkenntnisse stimmen mit den empirischen Fakten überein. Das Benchmarkmodell bildet den Grundstein für ein vollständigeres theoretisches Modell. Das CAINF-Projekt hat einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Auswirkungen der verschiedenen wirtschaftspolitischen Optionen geleistet. Die Arbeiten hat zudem die Auswirkungen von Informalität auf außenwirtschaftliche Ungleichgewichte geklärt.

Schlüsselbegriffe

offene Volkswirtschaft, freie Wirtschaft, informeller Sektor, CAINF, Leistungsbilanz, Kontokorrent, ordentlicher Haushalt, Steuerpolitik, Finanzpolitik

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