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Children’s personal epistemologies: capitalizing children and families knowledge in schools towards effective learning and teaching (ChiPE)

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Schulkinder haben das Wort

Eine EU-Studie hat untersucht, wie Kinder von dialogischen Interaktionen im Klassenzimmer profitieren. Die Schülerinnen und Schüler gaben komplexe und redegewandte Ansichten von sich, wobei sie produktive Beziehungen und verbesserte schulische Leistungen zeigten. So befürworteten alle Teilnehmer diese Herangehensweise sehr.

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Im westlich geprägten Schulunterricht sprechen hauptsächlich die Lehrerinnen und Lehrer, während die Lernenden eher begrenzte Möglichkeiten zum Diskutieren oder Leisten von Beiträgen bekommen. Eine frühere EU-Studie (INCLUDE-ED, 2006-2011) hatte aufgezeigt, dass dialogisches Lernen die Leistungsfähigkeit verbessert und eine Methode zur Förderung einer egalitäreren Interaktionsform im Klassenzimmer entwickelt. Das EU-finanzierte Projekt CHIPE (Children's personal epistemologies: Capitalizing children and families knowledge in schools towards effective learning and teaching (ChiPE)) zielte darauf ab, die Methoden von INCLUDE-ED zu erproben. Im Einzelnen plante das Team, zu ermitteln, ob die "Erfolgreichen Bildungsmaßnahmen" (Successful Education Actions) im Vereinigten Königreich funktionieren würden. Die Untersuchung sollte ferner überprüfen, ob eine derartige Anwendung das persönliche Wissen und die Vorstellungen der Lernenden über Interaktionen mit den Ansichten anderer Schülerinnen und Schüler verbessert. Die Forscher untersuchten sechs englische und zwei spanische Grundschulen, die verschiedene Standorte, Bildungsniveaus und sozioökonomische Bedingungen verkörperten. Insgesamt nahmen 14 Lehrkräfte, 13 andere Erwachsene sowie um die 350 Schülerinnen und Schüler teil. Die Versuche ergaben eine Umkehrung des üblichen Verhältnisses im Lehrer-Schüler-Gespräch, wobei 75 % der Kinder etwa 80 % der Wortbeiträge übernahmen. Die Äußerungen waren in der Regel komplex und interaktiv, wobei die Kindern ihre Ansichten unter Nutzung ihres vorhandenen kulturellen Wissens rechtfertigten. Das Engagement hielt für etwa eine Stunde an. Das Projektteam konnte feststellen, dass ein schülerorientiertes dialogisches Umfeld die schulische Leistung verbessert, komplexe sprachliche Konstrukte erzeugt und die Schülerinnen und Schüler dazu ermuntert, sich auf ihr Wissen zu stützen. Überdies sah man in der Methode ein Mittel, um die Diskussion über moralische, tabubehaftete und/oder schwierige Themen zu entfachen und man erzielte positive soziale Beziehungen. Die Eltern befürworteten das Ganze sehr und die Lehrer zeigten sich über das Maß an Engagement und Begeisterung der Schülerschaft erstaunt. Zu den CHIPE-Ergebnissen zählten verbesserte Schulleistungen, und das vor allem in wirtschaftlich benachteiligten Regionen. Resultate wie diese sind sozial von Vorteil und werden dazu beitragen, die 2020-Ziele der EU in Bezug auf den Schulbesuch zu erreichen.

Schlüsselbegriffe

Schule, Schulkinder, akademische Leistung, Lehrergespräch, Interaktion im Klassenzimmer, Dialog

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