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Identification and functional characterization of lncRNA-chromatin protein complexes associated with specific chromatin modifications in breast cancer

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Regulatorische RNA an vorderster Front der Krebsforschung

Europäische Forscher schlossen sich zusammen, um die Funktion nicht-kodierender RNAs (ncRNAs) bei Brustkrebs zu entschlüsseln. Das geschaffene Wissen wird die Zukunft der translationalen Medizin beflügeln.

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Bei ncRNAs handelt es sich um RNA-Moleküle, die sich im Gegensatz zu Boten-RNAs nicht bei Proteinen kodieren. Die Moleküle sind an der Transkription beteiligt und scheinen sich auf die Stabilität von Boten-RNAs sowie deren Translation in Proteine auszuwirken. Neue wissenschaftliche Beweise untermauern die Bedeutung von ncRNAs für die normale Entwicklung sowie für verschiedene pathologische Erkrankungen einschließlich Krebs. Eine Unterklasse dieser Moleküle, bekannt als lange nicht-kodierende RNAs (long non-coding RNAs, lncRNAs), moduliert die transkriptionale Aktivität über die Bindung chromatinmodifizierender Faktoren an Zielgene. Diese sind bei verschiedenen Krebsarten teilweise überexprimiert und erfüllen bei der epigenen Regulation während der Karzinogenese eine Funktion. Die Wissenschaftler des EU-finanzierten Projekts CHR_LNCRNA (Identification and functional characterization of lncRNA-chromatin protein complexes associated with specific chromatin modifications in breast cancer) machten sich daran, die Bedeutung von lncRNAs bei Brustkrebs zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurde eine spezifische Methodologie entwickelt, die es ermöglichte, Chromatinfaktoren zu identifizieren, welche sich an RNA-Moleküle binden. Die PAR-CLPD (Photoactivatable RNA Crosslinking and Pulldown)-Methode umfasst ein Crosslinking von RNA und Proteinen, die Kennzeichnung von Proteinen und eine nachfolgende Analyse durch Massenspektrometrie. Die CHR_LNCRNA-Forscher fokussierten sich auf lncRNAs, die mit krebsbedingten Histonmodifikationen in normalen Zellen und Krebszellen verbunden sind. Es wurden mehr als zehn neue RNA-bindende Chromatinproteinkandidaten gefunden, die sich spezifisch an methylierte Lysin-9-Rückstände von Histon H3 banden. Die Identifizierung dieser Proteine wird dabei behilflich sein, die Wirkungsweise von lncRNAs zu verstehen und mögliche therapeutische Ziele zu bestimmen. Die im Rahmen von CHR_LNCRNA entwickelte Methodologie sollte unzweifellos die zukünftige Grundlagen- und klinische Forschung hinsichtlich der Bedeutung von lncRNAs für Erkrankungen und Gesundheit beflügeln. Langfristig haben die Ergebnisse diesbezüglicher Untersuchungen das Potenzial, neuartige Antikrebstherapien zu ermöglichen.

Schlüsselbegriffe

Translationale Medizin, Transkription, lange nicht-kodierende RNAs, Krebs, Histonmodifikationen

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