Ein neues Paläothemometer, um den Klimawandel zu rekonstruieren und zu verstehen
Wissenschaftler vermuten, dass abrupte Änderungen in den geologischen Aufzeichnungen, wie etwa die Beendigung der Eiszeiten, auftreten, wenn das Klimasystem kritische Kipp-Punkte durchläuft. Rekonstruktionen dieser Temperaturänderungen können Klimamodellsimulationen überprüfen und das Verständnis der Klimawissenschaftler von Kipp-Punkten im modernen Klima verbessern. Dies war das Ziel des EU-finanzierten Projekts CLIMBP (Into the icehouse - ocean temperatures from clumped isotopes in benthic and planktic foraminifera across the Eocene-Oligocene climate transition). Insbesondere untersuchte das Projekt vergangene Klimaübergänge mithilfe eines neuen und mächtigen Paläothermometers - Carbonat-verklumpte Isotope auf Foraminiferen. Im Rahmen von CLIMBP wurde ein neues Korrekturschema für das Thermometer auf Basis verklumpter Isotopen entwickelt, mit dem sich vergangene Temperaturänderungen auf der Grundlage von relativ kleinen Proben genau messen lassen. Die Forscher kalibrierten auch das "Thermometer mit Carbonat-verklumpten Isotopen" für verschiedene Calcite biogenen und synthetischen Ursprungs. Diese neu entwickelte Methoden, Korrekturen und Kalibrierungen wurden dann in einer Reihe von verschiedenen Paläoklima-Fallstudien angewandt. Diese Forschung ist wichtig, da plötzliche Temperaturschwankungen in der Vergangenheit mit dem heutigen vom Menschen verursachten Klimawandel verglichen werden können. CLIMBP liefert nicht nur eine wichtige Grundlage für laufende und künftige Anwendungen für die Paläoklima-Forschung, sondern hilft auch in Forschungen zum Kohlenwasserstoffreservoir und zu Geothermie-Ressourcen.
Schlüsselbegriffe
Kipp-Punkte, verklumpte Isotope, Klimawandel, Paläoklima-Studien