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"Identification of whether, in which aspects and by which function, a RNA binding protein, KH-type splicing regulatory protein governs development and function of B cell, a type of white blood cell"

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Molekularbiologische Analysen bei B-Zellen

Eine Impfung macht sich prinzipiell das so genannte immunologische Gedächtnis zunutze. Details zur Funktionsweise von B-Lymphozyten sollen nun die Entwicklung neuer Impfstoffe vorantreiben.

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Das adaptive Immunsystem ist für die Abwehr spezifischer Viren und Bakterien zuständig, und ihre wichtigsten Akteure sind B-Lymphozyten, die Antikörper bzw. Effektorproteine bilden. Diese Antikörper binden und neutralisieren Antigene auf eindringenden Krankheitserregern. Kommt es zur nochmaligen Infektion mit dem gleichen Erreger, werden umgehend hochaffine Antikörper gebildet. Damit sind B-Zellen die wichtigsten Regulatoren des immunologischen Gedächtnisses. Der Selektionsprozess erfolgt in den Keimzentren (germinal centres, GC) sekundärer lymphatischer Organe wie Milz oder Lymphknoten. Das EU-finanzierte Projekt 3W-RGB (Identification of whether, in which aspects and by which function, a RNA binding protein, KH-type splicing regulatory protein governs development and function of B cell, a type of white blood cell) untersuchte die B-Zell-Biologie genauer, um neue Impfstoffe gegen B-Zell-bedingte Krankheiten zu entwickeln. Schwerpunkt war dabei die Rolle von microRNAs, d.h. kurzen RNAs, die den mRNA-Abbau und damit die Genexpression regulieren. Die Forscher interessierte vor allem die für die Antikörperbildung zuständige miR-155 und das Protein KSRP (KH-type splicing regulatory protein), das diese microRNA herstellt. Da vermutet wurde, dass KSRP ein wichtiger Genregulator der B-Zell-Biologie ist, sollte dessen Aktivität genauer erforscht werden. An transgenen KSRP-defizienten Mäusen zeigte sich, dass dieses RNA-bindende Protein keine wichtige Rolle für B-Zellen aus Keimzentren spielt. Danach enthüllten die Forscher an einem miR-155-Reporter-Mausmodell, dass miR-155 zusammen mit dem Proto-Onkogen c-Myc exprimiert wird. Weitere Untersuchungen legten nahe, dass miR-155 bei c-Myc+B-Zellen Apoptose verhindert und deren klonale Vermehrung einleitet. Insgesamt belegt 3W-RGB die zentrale Rolle von miR-155 bei der Affinitätsreifung von B-Zellen in GC, vor allem aber auch die synergistische onkogene Rolle auf der miR-155-c-Myc-Achse bei B-Zell-assoziierten Krebserkrankungen.

Schlüsselbegriffe

B-Zelle, Impfung, Antikörper, Keimzentren, Mir-155, KSRP, c-Myc

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