CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Epidemiology and control of tuberculosis in the antiretroviral therapy era: towards a mathematical model for Cape Town, South Africa

Article Category

Article available in the following languages:

Tuberkuloseepidemie in Afrika südlich der Sahara

Tuberkulose (TBC) ist insbesondere in afrikanischen Ländern südlich der Sahara wieder auf dem Vormarsch. Schwerpunkt einer europäischen Studie war daher die Epidemie in Kapstadt, Südafrika, und die Ursachen für das Versagen von TBC-Kontrollmaßnahmen.

Gesundheit icon Gesundheit

Seit zwei Jahrzehnten breitet sich die bakterielle Infektionskrankheit Tuberkulose, die die menschliche Lunge schädigt, wieder aus. Trotz neuer Bekämpfungsstrategien tritt Tuberkulose vermehrt in afrikanischen Ländern südlich der Sahara auf. Die besorgniserregende Entwicklung war Anlass, die Gründe für das Fehlschlagen von Kontrollmaßnahmen genauer zu erforschen und innovative gesundheitspolitische Ansätze zu entwickeln. Das EU-finanzierte Projekt TECOARTE (Epidemiology and control of tuberculosis in the antiretroviral therapy era: Towards a mathematical model for Cape Town, South Africa) untersuchte mit mehreren epidemiologischen Methoden die TBC-Epidemie in Kapstadt und deren Ursachen. Zudem wurde geprüft, welche gesundheitspolitischen Maßnahmen bei der Bekämpfung der Epidemie erfolgreich waren. Hierfür wurden alle TBC-Fälle der letzten zehn Jahre in Kapstadt mit neuesten statistischen Methoden ausgewertet. Daraus wurde dann ein mathematisches Modell der lokalen TBC-Epidemie entwickelt und validiert. Die Ergebnisse zeigen, dass das Ausbreitungsmuster bei TBC in Kapstadt im vergangenen Jahrhundert anders verlief als in London und New York. Auch mit Chemotherapien konnte man in Kapstadt der TBC-Epidemie nicht Herr werden, was in London und New York noch gelungen war. Schon vor der HIV-Epidemie lagen die TBC-Raten auf gleichem Niveau wie zum Anfang des Jahrhunderts. Die Zunahme der Erkrankungen nach der HIV-Epidemie führte dazu, dass die TBC-Inzidenz in Kapstadt auf über 25 % anstieg. In den letzten fünf Jahren waren die TBC-Raten rückläufig, was auf bessere Versorgung mit HIV-Medikamenten oder bessere TBC-Diagnose zurückgehen könnte. Die Modellprognosen zeigten bei der TBC-Last einen Zusammenhang mit der Altersstruktur der Bevölkerung und dem TBC-Impfschutz. Das wichtigste Ergebnis der Studie war, dass die TBC-Erkrankungsrate in Kapstadt wieder sehr hoch ist und es bei mehr als 30 % der TBC-Patienten über einen Zeitraum von 12 Jahren zu weiteren Episoden kommt. Die Erkenntnisse von TECOARTE liefern Hinweise für eine effizientere und wirksamere TBC-Kontrolle. Die Studie kann auch die TBC-Entwicklung in anderen Teilen der Welt erklären und wie Kontrollmaßnahmen dort besser umgesetzt werden könnten.

Schlüsselbegriffe

Tuberkulose, Südafrika, TBC-Kontrolle, öffentliche Gesundheit, TECOARTE

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich