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Comparative Effectiveness research on Psychiatric HOSpitalisation by record LINKage of large administrative data sets

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Weniger Krankenhausaufenthalte für Psychiatriepatienten von Vorteil

Das Ziel jedes Krankenhausaufenthalts besteht darin, Gesundheit und Wohlbefinden des Patienten zu fördern. Häufige Rehospitalisierungen können auf ein Versagen des Gesundheitssystems beim Erreichen dieses Ziels hinweisen.

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In den letzten Jahrzehnten ist in vielen Ländern innerhalb eines Prozesses zur Deinstitutionalisierung die Aufnahme von Psychiatriepatienten in Krankenhäusern reduziert, sind ambulante Dienste in der Community und, wenn nötig, Krankenhausaufenthalte in regulären Krankenhäusern anstelle zentralisierter eigenständiger psychiatrischer Fachkrankenhäuser bevorzugt worden. Psychiatrische Rehospitalisierung, auch als „Drehtüreffekt“ bekannt, ist ein vielschichtiges Thema, das von einer Vielzahl von Faktoren einschließlich der Merkmale des Gesundheitswesens, der verschiedenen klinischen Populationen sowie der Zulassungs- und Dienstleistungspolitik und -praxis bestimmt wird. Rehospitalisierung wurde von Organisationen wie beispielsweise der OECD als negativ hervorgehoben und stellt einen Bereich dar, der weiterer Aufmerksamkeit bedarf. Wiederholte Rehospitalisierungen sind kostspielig und stellen für Einzelpersonen ebenso wie für die Familien erhebliche Brüche dar. Vor diesem Hintergrund hat CEPHOS-LINK (Comparative effectiveness research on psychiatric hospitalisation by record linkage of large administrative data sets) die psychiatrische Rehospitalisierung unter Nutzung von Gesundheitsregisterdaten in sechs europäischen Ländern (Österreich, Finnland, Italien, Norwegen, Rumänien, Slowenien) untersucht. Zentralen Stellenwert hatte dabei die Gewährleistung einer genauen Vergleichbarkeit zwischen den Ländern, bei welcher der unterschiedliche Charakter der Gesundheitssysteme und Gesundheitsregisterdaten Berücksichtigung findet. Sobald die Vergleichbarkeit gegeben war, wurden Daten von insgesamt 225 600 Patientinnen und Patienten in die Studie aufgenommen. Obgleich man zwischen den sechs Ländern Unterschiede fand, wurde festgestellt, dass innerhalb eines Jahres ungefähr die Hälfte aller Patientinnen und Patienten in die Krankenhausversorgung zurückkehrte, wobei viele dieser Rehospitalisierungen innerhalb der ersten Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eintraten. Hier zeigt sich die Notwendigkeit weiterer präventiver Maßnahmen in dieser Phase. Des Weiteren fand man heraus, dass der Zugang zu psychiatrischen ambulanten Diensten kurz nach der Entlassung das Rehospitalisierungsrisiko verringert. Qualitative Resultate aus einer Menge von Zielgruppen in allen sechs Ländern verdeutlichten Bereiche, die besondere Aufmerksamkeit erfordern. Man stellte fest, dass der erste Krankenhausaufenthalt im Allgemeinen für den Patienten am traumatischsten war, wobei man die Wichtigkeit der Aufnahme auf freiwilliger Basis und das Erfordernis aktiver ambulanter Nachsorge einschließlich gesellschaftlicher Aspekte und Fragen der Aktivität erkannte. Das Projekt resultierte in methodischen Instrumenten, die dazu vorgesehen sind, die Interoperabilität nationaler Datenbanken zu verbessern, Stellungnahmen mit detaillierten Empfehlungen für die politischen Entscheidungsträger für jedes Partnerland sowie einer europäischen Stellungnahme, in der die Notwendigkeit der Einbeziehung der Erfahrungen der Nutzer der Dienste in die Forschung verdeutlicht wird.

Schlüsselbegriffe

Psychiatriepatientinnen und -patienten, Rehospitalisierung, psychische Störungen, CEPHOS-LINK, Gesundheitswesen, Gesundheitsversorgung, Gesundheitsregisterforschung

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