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INTELLIGENT VALVE FOR PERSONALIZED SAFETY AIRBAG

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Intelligente Airbags stehen zur Markteinführung bereit

Das EU-finanzierte I-VALVE-Projekt hat Airbags mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, die maßgeschneiderten Schutz bieten und das Fahren sicherer machen.

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Die Fähigkeit, im Bruchteil einer Sekunde Crashbedingungen vorherzusagen und darauf zu reagieren, könnte zur Rettung vieler Menschenleben beitragen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jedes Jahr rund 1,25 Millionen Menschen bei Straßenverkehrsunfällen und weitere 20 bis 50 Millionen Menschen erleiden nicht tödliche Verletzungen. Mithilfe eines Zuschusses des KMU-Instruments Phase I hat die spanische Firma Magom Schritte unternommen, um diese inakzeptable Situation durch die Anwendung künstlicher Intelligenz (AI) auf Airbags zu beheben. Ein spezielles Ventil berücksichtigt die Geschwindigkeit, die Passagierposition und die Passagierhöhe am Kollisionspunkt. Die Sicherheitsgurtspannung und die Intensität der Airbagauslösung können dann automatisch geändert werden. Ziel dieses spezifischen Projekts war die Bewertung der Marktfähigkeit. „Wir haben mit potenziellen Kunden Kontakt aufgenommen und drei haben bereits Interesse an den Projektergebnissen gezeigt“, sagt der Koordinator des Projekts I-VALVE (INTELLIGENT VALVE FOR PERSONALIZED SAFETY AIRBAG) Antonio Rovira von Magom, Spanien. „Dazu gehört ein marktführender Airbaghersteller, der in mehr als 20 Ländern präsent ist.“ Sicheres Fahren Der Fahrer-Airbag ist zum festen Bestandteil des Fahrzeugdesigns geworden. Obwohl dank dieses entscheidenden Fortschritts bei der Sicherheit von Fahrer und Beifahrern Tausende von Menschenleben gerettet wurden, können Airbags selbst Verletzungen verursachen oder sogar zum Tod führen, wenn sie nicht richtig installiert oder benutzt werden. Das I-VALVE-Projekt untersuchte das Marktpotenzial einer innovativen Membran, die intelligent programmiert werden kann, um dem Fahrer oder Beifahrer einen auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Schutz zu bieten. „Seit der Einführung des Fahrerairbags durch Mercedes-Benz im Jahr 1981 wurden viele Innovationen entwickelt“, sagt Rovira. „Dazu gehören neue Airbag-Funktionen und Sensoren für höhere Sicherheitsleistungen.“ I-VALVE geht noch einen Schritt weiter und führt KI in das Airbag-Design ein. „KI wird bereits in autonomen Fahranwendungen eingesetzt“, erklärt Rovira. „Wir haben gesehen, dass es zur Aktivierung von passiven Sicherheitssystemen in einer Crash- oder Pre-Crash-Umgebung verwendet werden kann, indem die Geschwindigkeit, die Passagierposition und die Passagierhöhe berücksichtigt werden.“ Kostengünstige Lösung Die wichtigste Innovation von Magom ist ein in den Airbag integriertes Silikonventil, das die physikalische Reaktion des Airbags situationsabhängig anpasst. „Wenn es sich etwa bei dem Beifahrer um ein Mädchen mit einem Gewicht von beispielsweise 30 kg handelt, wird sich ein normaler Airbag voll entfalten, bevor es auf ihn aufprallt. Das bedeutet, dass er beim Aufprall viel zu hart sein wird“, erklärt Rovira. „Ein Mann mit einem Gewicht von 180 kg benötigt dagegen weniger Zeit, um bei einem Unfall auf den Airbag aufzuprallen, so dass ein normaler Airbag oft nicht rechtzeitig einsatzbereit ist. Unser Ventil hilft dabei, die Airbag-Funktion ohne Sensoren, Software oder bewegliche Teile an die reale Situation anzupassen.“ Demonstrationen mit dem Prototyp-Airbag führten zu deutlich weniger Schäden an Crashtest-Dummies. Eine weitere große Stärke der Innovation von I-VALVE ist, dass sie eine kostengünstige Lösung für ein bedeutendes gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem darstellt. Dies sollte dem Unternehmen helfen, die Innovation auf den Markt zu bringen und ihre Installation auf allen Fahrzeugebenen sicherzustellen. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, 6% des weltweiten Nischenmarktanteils an Front- und Seitenairbags zu erreichen und drei Jahre nach Vermarktungsbeginn einen Jahresgewinn von 5,4 Millionen Euro zu erzielen“, sagt Rovira. „Wir planen auch, unsere Belegschaft auf 28 Mitarbeiter aufzustocken und hoffen, 2022 in den US-Markt eintreten zu können.“

Schlüsselbegriffe

I-VALVE, MAGOM, Airbag, Auto, Fahrzeug, Sensoren, KI, Künstliche Intelligenz, KMU, Fahren

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