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Sheep, Wool, Landscape and Connectivity

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Ein neues Verständnis von Konnektivität und dem „biologischen Erbe“

EU-finanzierte Forscher befassten sich eingehend damit, wie die Natur der „Dinge“ durch deren Verbindung miteinander, insbesondere im Hinblick auf biologische Materialien, beeinflusst wird. Die Forschung führte zur Entwicklung des „biologischen Erbes“ als ein neues und unverwechselbares analytisches Konzept.

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„Das Hauptziel des Projekts bestand darin, unser Verständnis dafür, wie die Konnektivität die Art der verbundenen Dinge verändert, zu erweitern“, so Professor Paolo Palladino, Hauptforscher des Projekts SWLCONNECTIVITY. Ein weiteres Ziel war es, „auf diese Weise ein wachsendes Interesse an der Umwandlung biologischer Materialien in Triebkräfte des Wirtschaftswachstums zu schaffen.“ Die Arbeit brachte eine Reihe von Artikeln über Schafe, Wolle und die Landschaften des englischen Lake District, der katalanischen Pyrenäen und der Seealpen hervor. „Die Artikel beleuchten, dass die Art und Weise, wie wir die materielle Existenz von menschlichen mit der von nichtmenschlichen Tieren in Verbindung bringen, die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Werte prägen, nach denen wir unser Leben ausrichten“, erklärt Prof. Palladino. Einführung des Konzepts des biologischen Erbes SWLCONNECTIVITY führte zur Entwicklung des Erbes der Artenvielfalt als eigenständiges analytisches Konzept. Dieses Konzept scheint für ein umfassenderes Verständnis von „den Auswirkungen der gegenwärtigen, wachsenden Verbindungen zwischen der Rückbesinnung auf Landschaften und dem Leben ihrer menschlichen und nichtmenschlichen Bewohner auf der einen Seite und den neuen Formen der Wertschätzung der Nahrung, die wir essen, und der Kleidung, die wir tragen, auf der anderen Seite“ erforderlich zu sein, merkt Prof. Palladino an. Im Rahmen des Projekts wurde hervorgehoben, dass alltägliche Kleidungsstücke wie die traditionelle Bekleidung aus Wolle das Produkt von sehr komplexen und globalen Netzwerken sind. Gleiches gilt für Fleisch und Käse, die heute den Status der geschützten Ursprungsbezeichnung genießen. Die Details dieser Netzwerke und ihre Entstehung zu erforschen, ermöglicht uns ein besseres Verständnis unseres Lebens, einschließlich der nichtmenschlichen Tiere, auf die wir als Lebensgrundlage angewiesen sind. Prof. Palladino stellt zusammenfassend fest: „Das biologische Erbe stellt eine Quelle von großem wirtschaftlichen Wert dar. Jedoch sind seine biologischen Bestandteile und Erinnerungskomponenten so stark voneinander abhängig, dass den Produkten kein wirtschaftlicher Mehrwert ohne Erinnerung an das, was die Dinge einst waren, verliehen werden kann, wobei eine Erinnerung ohne die lebenden Organismen und Landschaften, aus denen die Produkte entstanden sind, wertlos ist. Wir müssen viel besser verstehen, wie diese komplexe Beziehung funktioniert.“ Ein neuer Ansatz für die Konnektivität SWLCONNECTIVITY stellte das Verständnis von Konnektivität als eine Eigenschaft von Netzwerken in Bezug auf die Anzahl und Verteilung von Verbindungen zwischen Positionsknoten in Frage. Mit Blick auf eine Reihe von Schafrassen legen die Ergebnisse des Projekts nahe, dass die aktuellen genetischen Merkmale der Schafe das Produkt der Handelsgeschichte sind, von denen ihre Vorfahren betroffen waren. Folglich erfordert die Nutzung neuer kommerzieller Möglichkeiten die Umkehrung dieser Geschichten und ihrer genetischen Auswirkungen, während sich die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der neuen Möglichkeiten aus dem Erhalt eben jener Auswirkungen ergibt. Mit anderen Worten sind die Identitäten von Knoten und Netzwerken nicht unabhängig voneinander. Diese Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass die Beziehung zwischen Knoten und Netzwerken komplizierter ist, als zuvor gedacht. Daher müssen wir unsere grundlegendsten Annahmen über die Konnektivität überdenken und neue Wege finden, wie die Komplexität der entstehenden globalen Systeme am besten bewältigt werden kann. Ein völlig neuer Denkansatz Die Erkenntnisse des Projekts haben dazu beigetragen, dass Historiker der Geschichte der Gegenwart, Philosophen und Soziologen den Beziehungen zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Tieren mehr Aufmerksamkeit widmen. Im Rahmen einer weiteren Initiative von Horizont 2020 untersucht nun ein Projektmitarbeiter, inwiefern die Vergangenheit der Pflanzen- und Tierzucht dabei behilflich sein kann, Kommunikationsstrategien im Bereich der synthetischen Biologie zu verdeutlichen, und wie durch diese Strategien der wirtschaftliche Wert der aus diesem neuen Gebiet hervorgehenden Objekte vervielfacht werden kann. „Die Formulierung des Konzepts des biologischen Erbes hat sich dabei als nützlich erwiesen, eine breitere Palette von interdisziplinären Untersuchungen zu den transformativen Auswirkungen von zusammenhängenden Netzwerken zu initiieren“, schließt Prof. Palladino. Ein Beispiel ist die Integration der Anliegen des Projekts in die Arbeit des Animal Research Nexus, einem institutionenübergreifenden Netzwerk, das sich der Erforschung der sich wandelnden Natur der Beziehungen und Verpflichtungen zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Tieren verschrieben hat. Erhalt der (SWL) Konnektivität Schließlich und unter Berücksichtigung des Interesses an Verbindungen zwischen scheinbar unzusammenhängenden Dingen wurde die Entwicklung des Projekts durch informelle Kontakte mit Theater- und Filmproduktionsfirmen unterstützt. Prof. Palladino wies insbesondere auf die Unterstützung des Théâtre du Centaure hin, bedankte sich jedoch auch bei Rurbans, dem Consorzio L’Escaroun sowie den Direktoren von Herdy und der Norfolk Horn Breeders’ Group. Es ist zu hoffen, dass sich SWLCONNECTIVITY für diese Organisationen als nützlich erweisen wird, da sie neue Formen der Koexistenz zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Tieren in Betracht ziehen und fördern.

Schlüsselbegriffe

SWLCONNECTIVITY, Konnektivität, nichtmenschliche Tiere, biologisches Erbe, biologische Materialien, Wirtschaftswachstum

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