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Neuartige KI-basierte Software für mehr musikalische Inspiration, Kreativität und bessere Kompositionen

Eine EU-Initiative hat Produktionssoftware zum Erzeugen von und Experimentieren mit Akkorden und Harmonien entwickelt. Die Lösung wird zum einzigartigen kreativen Erlebnis und ermöglicht es den Komponisten, von einer einfachen musikalischen Idee wie etwa einer Melodie oder Basslinie auszugehen und diese dann durch verschiedene Stufen der Transformation hindurch zu entwickeln.

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Aufbauend auf dem erfolgreichen Abschluss der RP7-IKT-Initiative Lrn2Cre8 bringt das EU-finanzierte Projekt I2C8 „Teile dieser Forschung näher an den Markt, indem die Ergebnisse in Bezug auf Kreativität und automatische Musikerzeugungstechnologien angewandt werden“, sagt Koordinator Dr. Stefan Oertl. I2C8 entwickelte ein neues Softwareprodukt zur Erzeugung von Musikakkorden mit intelligenten und automatischen Funktionen. „Einfachheit und Nutzerfreundlichkeit sind von höchster Wichtigkeit. Die Software wurde auf schnelle Resultate hin konzipiert. Unser Ziel besteht darin, diejenigen zu inspirieren, die komponieren wollen, und nicht, komplette Kompositionen abzuliefern.“ Computergestützte Kreativität Die Anwendung hat die Form eines Plug-ins für MIDI-Sequenzer in Digital Audio Workstations. Das Plug-in ermuntert und inspiriert Komponisten dazu, Wiederholungen - Loops - durch Definition von Mustern, Positionsverriegelung und Erzeugung in offenen Positionen zu erkunden. Es können Grade der Diatonik der erzeugten Sequenzen untersucht und Parameter zur Intonation der Abfolgen manipuliert werden. Die I2C8-Software richtet sich hauptsächlich an halbprofessionelle und professionelle Musikproduzenten loopbasierter, beatgesteuerter, bassbetonter Genres elektronischer Tanzmusik, die ihren Arbeitsablauf im Schaffensprozess optimieren wollen, der sich um einiges von den traditionelleren Musikformen unterscheidet. Genretypisch ist, dass das I2C8-Plug-in der ersten Generation der Dreiklanglogik folgt. Zukünftige Versionen der Software könnten komplexere Akkordtypen beinhalten. Die Software erfasst den vorhandenen Inhalt in Form eines statistischen Modells und kombiniert ihn mit Nebenbedingungen, die der Komponist definieren kann. Dies geschieht mit dem Ziel, potenziell interessante Akkordfolgen vorzuschlagen. Es entscheidet jedoch der Komponist, welche Akkordfolge in einem gegebenen musikalischen Kontext verwendet wird. Die Software wendet KI-Methoden an, um vollständige Autonomie über die kreativen Prozesse bereitzustellen. Einzigartiges intelligentes Softwareinstrument zur Erzeugung von Musikakkorden „Wir kennen keine andere Anwendung und kein Plug-in mit dem Konzept einer Benutzerschnittstelle wie bei I2C8“, erklärt Dr. Oertl. „Wir haben versucht, den Gebrauch des Plug-ins so einfach wie möglich zu gestalten.“ Zur strukturellen Darstellung von Akkordfolgen verwendet man eine einfache grafische, eigenwillige Mustersprache, die ein sofortiges Anschauen und Anhören der Ergebnisse gestattet. Auf diese Weise wird beim Suchen und Finden neuer und interessanter Akkordfolgen eine explorative und spielerische Methode unterstützt. „Die durch das Plug-in implementierte Methode unterscheidet sich deutlich von anderen, bereits auf dem Markt verfügbaren Tools“, ergänzt Dr. Oertl. „Die meisten dieser Werkzeuge könnten als Akkordempfehlungsmaschinen oder Akkordfolgenbaukästen beschrieben werden, wohingegen wir einen Satz vollständiger Akkordfolgen erzeugen, die einem vorgegebenen Strukturmuster folgen.“ Er erläutert, dass das Alleinstellungsmerkmal des I2C8-Ansatzes der Einsatz eines Modells für maschinelles Lernen als Grundlage der Akkorderzeugung sei. Auch die Nutzerkommunikation findet über eine eigenständige Mustersprache statt, die über die Benutzeroberfläche und nicht durch mehr oder weniger eindeutige Umsetzungen von Musiktheorie vermittelt wird. Zur Zeit erforschen die Projektpartner die Vorteile der Software für DJs und Produzenten elektronischer Musik bei deren Live-Sets. Bald erreicht sie eine öffentliche Beta-Phase und die Markteinführung ist für das dritte Quartal 2018 geplant. „Die I2C8-Software befriedigt die Bedürfnisse von Komponisten und Produzenten, die lückenlose Kontrolle über ihr kreatives musikalisches Schaffen wollen und keine Roboter mögen, die ihnen den Weg vorgeben“, Dr. Oertl abschließend. „Der Mensch bildet auch weiterhin das Herzstück des Entscheidungsfindungsprozesses.“

Schlüsselbegriffe

I2C8, Musik, Komponist, Akkordfolge, Produzenten, Akkordgenerierung, MIDI-Sequenzer

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