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Fahrzeugtechnologie und personalisierte Modelle sollen Anzahl der Verkehrsunfälle verringern

Die Unfallursache bei 94 % der Verkehrsunfälle ist menschliches Versagen, was Versehen oder Fehler von Fahrern zu einem wichtigen Thema für die öffentliche Sicherheit macht. Intelligente Systeme, die die Verfassung und das Verhalten des Fahrers beobachten können, sind vielversprechende Hilfsmittel bei der Bemühung, die allgemeine Sicherheit der Bürger zu verbessern.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Durch Einbeziehung der jüngsten Erkenntnisse in den Bereichen Sensoren, Datenfusion, maschinelles Lernen und Benutzer-Feedback können nun die Verfassung des Fahrers und der Fahrkontext besser erfasst werden. Dies stellt einen wesentlichen Schritt auf dem Weg hin zu teilautomatisierten und automatisierten Fahrzeugen dar. Dennoch bleibt der Weg, den es zurückzulegen gilt, weiterhin sehr weit, denn im Zuge der Automatisierung von Fahrzeugen müssen die Fahrer unterstützt und eines Tages dann ersetzt werden. Technologie und Modelle zur Steigerung des Situationsbewusstseins Die EU-finanzierte Initiative VI-DAS möchte diese Aufgabe mit der Entwicklung verbesserter Fahrsituationsmodelle, bei denen das Fahrerverhalten berücksichtigt wird, angehen und damit einen bedeutenden, bisher von der Automobilindustrie noch nicht erreichten Meilenstein darstellen. Außerdem soll diejenige Technologie konzipiert werden, die dazu nötig ist, um die Verfassung des Fahrers zu analysieren, was eine deutliche Erhöhung der Sicherheit und Effizienz bedeutet. VI-DAS entwirft 720° vernetzte Fahrerassistenzsysteme der nächsten Generation zur Situationsanalyse und Erkennung der Fahrerverfassung. „Das für das Projekt gesteckte Ziel ist die Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr durch Entwicklung und Einsatz von Fahrerassistenzsystemen sowie Navigationsausrüstung in einer gesellschaftlich akzeptablen und personalisierten Art und Weise“, sagt Projektkoordinatorin Dr. Oihana Otaegui. „Dies wird sich sowohl auf das allgemeine Verständnis einer Verkehrssituation als auch auf die Berücksichtigung der physischen und mentalen Verfassung sowie demografischer und verhaltensbezogener Hintergründe des Fahrers stützen.“ Bislang konzentrierten sich die Forscher hauptsächlich darauf, die Entwicklung der VI-DAS-Alpha- und Beta-Prototypen abzuschließen und diese zu integrieren. Die Arbeit begann mit der Festlegung von Spezifikationen, die sich nach Fahrerbedürfnissen, Anforderungen und Systemarchitektur richten. Danach begannen die Forschungstätigkeiten und die technologische Entwicklung für die miteinander verknüpften Hauptmodule des VI-DAS-Systems, die eine umfassende Analyse des situativen Kontexts des Fahrers erlauben: Detektieren (außerhalb und innerhalb des Fahrzeuges); Verstehen, Entscheiden und Überprüfen; Verbinden und Kooperieren; Assistieren und Handeln; und Risiko. Nach der Konzeption der Module legte das Projektteam fest, welche Test- und Validierungsverfahren zur Anwendung kommen sollen und integrierte den ersten Prototyp. Die mit diesem Prototyp gesammelten Daten dienten als Eingabedaten für den zweiten Prototyp, der aus einem integrierten, funktionsbereiten System bestand, das innerhalb einer Simulationsumgebung in einem Fahrzeug eingesetzt wurde, um die Tests durchzuführen. Den Weg hin zu vollständig automatisierten Fahrzeugen ebnen Die Projektpartner arbeiten zurzeit am dritten und finalen Prototyp. Dr. Otaegui führt weiter aus: „Wir befassen uns mit einer Reihe an realen Herausforderungen für die Automobilindustrie, dazu zählen die Gewährleistung einer zuverlässigen Beurteilung der Fahrerverfassung und einer jederzeit ausführbaren Einschätzung der Gefahr, gestützt auf eine Sammlung von Informationen über die Umgebung, sowie der entsprechenden Anpassung des Verhaltens, die Umarbeitung der Rechtsvorschriften unter Beachtung der Anforderungen eines vollständig automatisierten Transportwesens ebenso wie die Standardisierung eines Ansatzes für die Risikobewertung im Versicherungssektor.“ Der Prototyp wird im Rahmen des European ITS Congress im Juni 2019 in den Niederlanden präsentiert. Dieser Kongress ist eine der größten Veranstaltungen, die sich mit intelligenten Verkehrssystemen und smarter Mobilität im Allgemeinen befassen. „VI-DAS ist darauf ausgerichtet, die Entwicklung und Einbindung von Fahrerassistenzsystemen und Navigationsausrüstung in Fahrzeugen zu beschleunigen, wobei auf die mentale Verfassung und das Verhalten des Fahrers bei der Reaktion auf alltägliche Verkehrssituationen geachtet wird“, schließt Dr. Otaegui.

Schlüsselbegriffe

VI-DAS, Fahrer, Sicherheit, Fahrerassistenzsysteme, Verkehr, autonome Fahrzeuge

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