CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

The Court of Elizabeth I – A European Drama

Article Category

Article available in the following languages:

Jenseits der Perspektiven des elisabethanischen Englands

Eine EU-finanzierte Forschung beleuchtet die Art und Weise, wie sich Autoren mit dem elisabethanischen England auseinandersetzten.

Gesellschaft icon Gesellschaft

Im frühneuzeitlichen Europa wurden Reaktionen auf Elisabeth I. auf dem gesamten von der Renaissance geprägten Kontinent über Romane, Dramen und Reiseberichte ausgedrückt. Diese Texte wurden jedoch häufig als Veranschaulichungspunkte vernachlässigt oder nur kurz erwähnt. Außerdem wurden sie eher separaten nationalen Traditionen der literarischen Produktion zugeordnet, anstatt in eine europaweite Vision der kulturellen Debatte und des Austauschs integriert zu werden. Ebenso auffallend ist, dass diese Texte in den letzten Jahrhunderten weder hinsichtlich ihres theatralischen Potenzials berücksichtigt noch in enge Verbindung mit der literarischen Produktion des Elisabethanischen Zeitalters gebracht wurden. Auf der Suche nach neuen Perspektiven Das Projekt COEED wollte das ändern. Das mehrsprachige, multidisziplinäre und einzigartige europäische Forschungsprojekt zu einer weltweit untersuchten politischen Kultur setzte sich mit genau diesem Aufbau nationaler literarischer Traditionen in mehreren europäischen Ländern auseinander. Professor Andrew Hiscock (Bangor University, Wales), Hauptforscher des Projekts, das unter der Aufsicht von Prof. Nathalie Vienne-Guerrin (Université Paul-Valéry Montpellier 3) steht, merkt hierzu an: „In kritischen Zeiten wie diesen, in denen die europäische Gesellschaft mit Fragen von nationalem Interesse, den möglichen Parametern ihrer Gemeinschaft und dem Verdacht auf externe kulturelle Einflüsse konfrontiert wird, hinterfragt COEED die Voraussetzungen, die solchen heiklen Debatten häufig zugrunde liegen.“ Wegweisende Forschung Die Hauptziele des Projekts waren mit der Frage verbunden, wie das Verständnis des elisabethanischen Englands zum kulturellen Leben in Europa beigetragen hat und weiterhin betragen wird. Prof. Hiscock betont: „Bei einem derart weitreichenden Projekt gab es zwangsläufig zahlreiche und unterschiedliche Ergebnisse, die sich auf verschiedenste Disziplinen erstrecken.“ Zum einen beschäftigte sich das Projekt mit der ursprünglichen Forschung zur elisabethanischen Geschichte, Shakespeares Werken und der Art und Weise, wie Autoren der Frühen Neuzeit in Kontinentaleuropa die elisabethanische Kultur entschlüsseln wollten. „Das Projekt hat auch gezeigt, dass diese Darstellung von Shakespeare im Gegensatz zu den üblichen Erzählungen über den zunehmenden Kult um einen nationalen Dichter im In- und Ausland weder unumgänglich noch frei von Widersprüchen war“, fügt Prof. Hiscock hinzu. Ungeachtet dessen ist es mehr als eindeutig, dass Shakespeares Erzählungen und die Erzählungen über das elisabethanische England einen wahrhaft internationalen Stellenwert erreicht haben, der auf unterschiedliche Weise auf die Herausforderungen und Traumata eingeht, die mit dem gesellschaftlichen Leben des 21. Jahrhunderts verbunden sind. Hindernisse überwinden Die unerwartete Fülle an Materialien in zahlreichen europäischen Sprache, die sich mit der elisabethanischen Kultur in literarischen und politischen Genres auseinandersetzen, war die schwierigste Herausforderung von COEED. Diese wurde aber mehr als kompensiert durch „die enorme Begeisterung des Publikums für das Projektziel, das in der Europäisierung des elisabethanischen Englands und seiner Koryphäen bestand,“ erklärt Prof. Hiscock. Auch die Aufrechterhaltung von Gesprächen mit einem immer größer werdenden weltweiten Netzwerk aus Kollegen im Rahmen des Marie-Skłodowska-Curie-Stipendiums war keine leichte Aufgabe. Die Lösung für diese Problematik bedeutete unweigerlich, „immer mehr Zeit in europäischen Archiven und mit wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Zielgruppen und Forschungspartnern zu verbringen, um die zunehmende Komplexität dieses Forschungsfeldes vollständig zu verstehen“, betont Prof. Hiscock. Die Arbeit fortsetzen Das Projekt sieht weitere europäische Kooperationen in Bezug auf interdisziplinäre Stipendien, Forschung und soziale Initiativen zwischen Prof. Hiscock von der Bangor University in Wales und dem Institut für Forschungen zur Renaissance, dem Neoklassizismus und der Aufklärung (IRCL, UMR5186 CNRS) an der Université Paul-Valéry Montpellier 3 vor. COEED will außerdem die Arbeit mit Kontaktgruppen in Frankreich und dem Vereinigten Königreich fortsetzen, um nichtwissenschaftliche Zielgruppen für die Forschung im Rahmen des Projekts und die weiterführende Entwicklung zu gewinnen.

Schlüsselbegriffe

COEED, elisabethanisches England, literarische Produktion, Shakespeares Erzählungen, kulturelle Debatte, europäische Schriftsteller, Autoren der Renaissance

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich