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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Bericht fordert weitere Maßnahmen zur Unterstützung von Öko-Innovation

In den letzten Jahren ist in Europa die Zahl der Unternehmen im Bereich Öko-Innovation stark angestiegen. Angesichts der immer akuter werdenden Gefahren des Klimawandels und der Umweltverschmutzung müssen jedoch neue Antriebskräfte geschaffen werden, die die flächendeckende Ve...

In den letzten Jahren ist in Europa die Zahl der Unternehmen im Bereich Öko-Innovation stark angestiegen. Angesichts der immer akuter werdenden Gefahren des Klimawandels und der Umweltverschmutzung müssen jedoch neue Antriebskräfte geschaffen werden, die die flächendeckende Verbreitung und den Einsatz umweltfreundlicher und innovativer Technologien fördern. Zu diesem Ergebnis gelangt ein Bericht der Europäischen Kommission. Der Bericht ist der zweite in einer Veröffentlichungsreihe im Rahmen des Aktionsplans für Umwelttechnologie (Environmental Technologies Action Plan - ETAP), einer 2004 ins Leben gerufenen Initiative, die die Förderung von Öko-Innovation auf Ebene der EU und der Mitgliedstaaten koordinieren soll. In dem Bericht werden die Trends und Entwicklungen des Sektors skizziert, wobei die Verfasser zu dem Ergebnis kommen, dass die europäische Umweltindustrie ein schnell wachsender Bereich der EU-Wirtschaft ist. Er stellt bereits 2,1 Prozent des BIP der EU insgesamt dar und bietet etwa 3,5 Millionen Vollzeitarbeitsplätze. Etwa 75 Prozent der Arbeitsplätze sind in den Bereichen Wasser- und Festabfallwirtschaft zu finden. Darüber hinaus sind europäische Unternehmen in den Bereichen Reduzierung der Luftverschmutzung, Bodenverbesserung, erneuerbare Energien und Recycling aktiv. Auch im weltweiten Vergleich nimmt die europäische Umweltindustrie eine Spitzenposition ein. Schätzungen zufolge hat die EU einen Marktanteil von etwa 33 Prozent und laut Dow Jones Sustainability Index sind die europäischen Unternehmen in 13 von 18 zentralen Wirtschaftszweigen die nachhaltigsten. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, will man die ökologischen Forschritte erzielen, die zur Bekämpfung des Klimawandels, der Luftverschmutzung und der Erosion der Ökosysteme notwendig sind. "Öko-Innovation ist ein Schlüsselelement im Kampf gegen den Klimawandel. Sie wird wesentlich dazu beitragen, dass wir unser Ziel, bis 2020 den Energieverbrauch um 20 Prozent zu senken und die Nutzung erneuerbarer Energien um 20 Prozent zu steigern, erreichen. Allerdings bleiben uns weniger als 13 Jahre, um diese Ziele zu erreichen. Daher müssen wir unverzüglich das Potenzial der Öko-Innovation voll ausschöpfen. Nur durch Öko-Innovation können wir unsere Produktions- und Konsummuster grundlegend ändern", erklärte EU-Umweltkommissar Stavros Dimas. In dem Bericht werden fünf Bereiche angeführt, in denen weitere Maßnahmen notwendig sind. Ganz oben auf der Liste steht das ökologische Auftragswesen, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor. Dies, so heißt es in dem Bericht, sei am besten zu erreichen, indem man auf die bisherige Arbeit aufbaut, Modellausschreibungen verbreitet, freiwillige Ziele setzt und Hilfestellung zu Indikatoren und Benchmarking anbietet. Eine Mitteilung, die diese Elemente darlegt, soll im Laufe des Jahres veröffentlicht werden. Weitere Prioritäten sind die Akquise von Finanzmitteln, die Einführung von Systemen für Technologie- und Performanceziele und nationale Benchmarking-Systeme. Kurzfristig sollten sich die Politiken auf Sektoren konzentrieren, in denen Öko-Innovation und Umwelttechnologien schnell und einfach die größten ökologischen Gewinne erzielen können. Dazu gehören die Bauwirtschaft, Nahrungsmittel und Getränke sowie der private Verkehr. Der Bericht nennt jedoch nicht nur fünf Maßnahmen, die die Nachfrage ankurbeln sollen, sondern er weist auch darauf hin, dass einige allgemeine Unterstützungsmaßnahmen vonnöten sind, darunter die Kanalisierung und Nutzung der Forschung unter dem Siebten Rahmenprogramm (RP7). Dazu sollten Synergien zwischen Forschungsthemen, Technologieplattformen, neuen führenden Märkten und der Regulierung erzeugt werden. Weitere Forschung zur Methodologie der Technologiebewertung könnte auch dazu betragen, künftige Verifizierungs- und Normungssysteme zu verbessern. Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit, umwelttechnologische Forschung international zu fördern, so der Bericht. Schätzungen zufolge werden 30 Prozent des RP7-Budgets in Umwelttechnologien fließen. Die Forschung wird sich dabei in erster Linien Themen zuwenden wie Wasserstoff- und Brennstoffzellen, saubere Produktionsprozesse, alternative Energiequellen, CO2-Sequestrierung, Bio-Brennstoffe und -Raffinerien, Energieeffizienz, Informationstechnologien im Dienste des nachhaltigen Wachstums, sauberer und effizienter Transport und Verkehr, Wassertechnologien, Boden- und Abfallmanagement sowie umweltfreundliche Werkstoffe.