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Potocnik ruft Mitgliedstaaten zur Zusammenarbeit in der Krebsforschung auf

EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik hat die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, bei der Forschung im Kampf gegen Krebs enger zusammenzuarbeiten. Die Schaffung eines kohärenten Ansatzes ist immer noch "nicht sehr weit fortgeschritten", sagte er auf einer Kon...

EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik hat die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, bei der Forschung im Kampf gegen Krebs enger zusammenzuarbeiten. Die Schaffung eines kohärenten Ansatzes ist immer noch "nicht sehr weit fortgeschritten", sagte er auf einer Konferenz am 15. November in Brüssel. Vielleicht hilft seine Ankündigung, dass Slowenien Krebs und Krebsforschung vorrangig behandeln wird, wenn es am 1. Januar die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen wird. Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in der Europäischen Union, sagte der Kommissar. Bis zum Alter von 75 Jahren erkranken eine von drei Männern und eine von vier Frauen an dieser Krankheit. Weitere 2 Millionen Menschen werden jedes Jahr mit einer Form dieser Krankheit diagnostiziert und rund 3.000 Europäer sterben täglich an Krebs. Während sich ein kohärenter europaweiter Ansatz für Krebsforschung noch im Aufbau befindet, hat die EU seit 1988 Geld in relevante Forschungsaktivitäten investiert. Seitdem hat die Förderung kontinuierlich zugenommen: von 18 Millionen Euro auf 450 Millionen Euro im Sechsten Rahmenprogramm (RP6), das von 2002 bis 2006 lief. Ein ähnlicher Betrag steht unter dem RP7 zur Verfügung. Davon wurden seit dem ersten Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen bereits 70 Millionen ausgegeben. Der Schwerpunkt der Kommission liegt auf "translationaler Forschung", die Grundlagenforschung in klinische Anwendungen umsetzt, sagte Potocnik. Projekte, die unter dem RP7 finanziert werden, werden "die europäische Dimension ausschöpfen, indem sie Ressourcen und komplementäre Fähigkeiten aus verschiedenen europäischen Ländern zusammenlegen und den Vergleich von Ergebnissen und Daten aus ganz Europa anregen". Zusätzliche Forschung wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) und der Gemeinsamen Technologieinitiativen für Innovative Medizin (Beginn 2008) finanziert. Für drei Forschungsinfrastrukturen im Bereich der medizinischen Forschung wurden Fördermittel genehmigt. Alle seien für die Krebsforschung relevant, sagte Kommissar Potocnik. Dieses sind ein europäisches Netzwerk klinischer Forschungsinfrastrukturen für Biotherapie-Anlagen; ein europäisches Netzwerk von Biobanken und Infrastrukturen für biomolekulare Quellen sowie eine europäische Infrastruktur für erweiterte translationale Forschung. Allerdings werden 95% aller Forschungsausgaben in Europa auf nationaler Ebene getätigt, nicht auf europäischer. Es gibt bereits Pläne für ein ERA-NET (für die Koordinierung einzelstaatlicher Forschungsprogramme) zu Krebs. Die Initiative wird sich auf gemeldete Krebsfälle für Forschungszwecke konzentrieren. Der Kommissar begrüßte die Entscheidung Sloweniens, Krebs und Krebsforschung während der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft vorrangig zu behandeln und kündigte für das kommende Jahr eine Konferenz an. Die Veranstaltung wird unter anderem folgende Themen ansprechen: Struktur und Koordination der Krebsforschung in der EU; Erhöhung der Fördermittel für die Krebsforschung; Wissen in Anwendungen überführen; Einbeziehung der Patienten in die Krebsforschung. "2008 verspricht weitere Schritte in unserem Kampf gegen den verheerenden Krebs", sagte der Kommissar.

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