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Herausforderung einer nachhaltigen Energie spornt KMU-Interesse an

Europas Umwelt-KMU (kleine und mittlere Unternehmen) leisten ihren Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Energietechnologien, wie CORDIS-Nachrichten bei einer Veranstaltung zur KMU-Forschung auf der EU-Woche für nachhaltige Energie am 11. Februar erfahren konnte. Zur Eröffnun...

Europas Umwelt-KMU (kleine und mittlere Unternehmen) leisten ihren Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Energietechnologien, wie CORDIS-Nachrichten bei einer Veranstaltung zur KMU-Forschung auf der EU-Woche für nachhaltige Energie am 11. Februar erfahren konnte. Zur Eröffnung der Veranstaltung berichtete Bernd Reichert, Leiter des Referats Forschung und KMU der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission, dass in seiner Abteilung eine Zunahme der Projekte im Energiebereich registriert wird. Eines der auf der Veranstaltung vorgestellten Projekte war PROBIO ("Production of biogas and fertilisers out of wood and straw"), das unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) finanziert wurde. Die Initiative für dieses Projekt kam von einem KMU mit einer Idee für ein Gerät, das Substanzen wie Stroh und Holz in Biogas und Düngerpellets umwandeln kann. Das PROBIO-Projekt entwickelte einen Arbeitsprototypen, den das KMU nutzt und verfeinert. Zudem wird für einige der durch das Projekt erzeugten Innovationen der Patentschutz vorbereitet. Obwohl das PROBIO-Projekt vor über zwei Jahren zu Ende ging, halten die Partner immer noch Kontakt und arbeiten gemeinsam an weiteren Initiativen. Ein anderes auf dem Workshop hervorgehobenes Projekt war das RP6-Projekt NODESZELOSS ("Novel device to study pulp suspensions' behaviour in order to move towards zero energy losses in papermaking"). Wie Leon Joore vom Projektpartner Millvision erklärte, ist die Energie einer der höchsten Kostenfaktoren für Papierfabriken. "Zur Papierherstellung muss man den Faserstoffbrei durch Rohre pumpen", erklärte er mit dem Hinweis, dass es in einer Fabrik Hunderte von Pumpen gibt. Die Fasern im Papier tendieren sich zu Flocken zusammenzuhäufen und setzen so die Flussgeschwindigkeit in den Rohren herab. Die Viskosität des Faserstoffbreis (und damit die zum Pumpen durch die Anlage benötigte Energie) variiert von einem Papiertyp zum anderen, aber vor dem NODESZELOSS-Projekt gab es keine Geräte, welche die Viskosität des Faserstoffbreis genau messen konnten. Die Projektpartner entwickelten so ein Gerät und beflügelten wirkungsvoll unser Wissen über die Fließart von Papierfaserstoffbrei und wie sich das Hinzugeben verschiedener Substanzen zum Faserstoffbrei auf den Fluss auswirkt. Dieses Wissen wird der Papierindustrie beim Entwurf ihrer Rohre und Pumpen helfen und so ihren Energieverbrauch stark verringern. Inzwischen verbessern die Projektpartner das Gerät mit dem Ziel seiner Kommerzialisierung. Wie sein Name vermuten lässt, hatte das im vergangenen Jahr ausgelaufene Projekt DeSol ("Low-cost low-energy technology to desalinate water into potable water") die Entwicklung einer Entsalzungsanlage mit niedrigem Energieverbrauch zum Ziel. Das innovativste Merkmal des von den Partnern entwickelten Prototyps ist das Ausnutzen der Höhenunterschiede zwischen den Wassersäulen der Vorrichtung. Dies erzeugt das benötigte Vakuum zum Herabsetzen des Siedepunkts des Wassers in der Vorrichtung (bei niedrigeren Drücken, sinkt der Wassersiedepunkt ganz beträchtlich). Die geringere Energie, die zum Betrieb der Anlage benötigt wird, kommt von einem Sonnenkollektor. Nun suchen die Partner nach Finanzierungen für die Verbesserung ihrer Vorrichtung und um sie auf dem Markt zu bringen. Wie der Gesprächsleiter Jos Beurskens von ECN Wind Energy in den Niederlanden zum Abschluss der Veranstaltung kommentierte, hätten die Präsentationen seine Ansicht verstärkt, dass "KMU ein wichtiger Motor für Innovation sind".

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