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Next Generation GEOSS for Innovation Business

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NextGEOSS – eine europäische Datendrehscheibe und Plattform für die Erdbeobachtung

Mit dem Projekt NextGEOSS wurde die Entwicklung von Erdbeobachtungsdiensten der nächsten Generation beschleunigt und damit die Grundlage für eine weitaus genauere Umweltüberwachung geschaffen. Durch die Innovationen des Projekts werden wesentliche Informationen bereitgestellt, um wichtige Themen wie die Ernährungssicherheit, die Luftverschmutzung und die nachhaltige Stadtentwicklung anzugehen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Über Erdbeobachtungsprogramme wie Copernicus werden in großem Umfang wichtige Informationen zu den physikalischen, chemischen und biologischen Systemen unseres Planeten gesammelt. Um diese Daten für die Bevölkerung verwertbar zu machen, werden sie in Form von Erdbeobachtungs-Apps und -Diensten zu nützlichen Informationen aufbereitet. Hierbei erweist sich eine NextGEOSS europäische Datendrehscheibe und Plattform zur Erdbeobachtung als hilfreich. „Wir defragmentieren das Ökosystem der Plattformen und Infrastrukturen für Erdbeobachtungsdaten und erleichtern es der Nutzerschaft, Daten zu finden, auf sie zuzugreifen und sie zu verarbeiten“, erläutert NextGEOSS-Koordinator Nuno Catarino vom Technologieunternehmen Deimos. „Dadurch beschleunigen wir die Entwicklung der nächsten Generation von Erdbeobachtungsdiensten für die Umweltüberwachung und unterstützen so beispielsweise Bemühungen im Bereich der Ernährungssicherheit, der Kontrolle der Luftqualität sowie der nachhaltigen Stadtentwicklung.“ NextGEOSS stellt einen europäischen Katalog an Erdbeobachtungsdaten als Datendrehscheibe zum Auffinden und Katalogisieren von Daten und Diensten bereit. Entwicklerinnen und Entwicklern haben über eine einzigartige, zentrale Plattform Zugriff auf mehrere individuelle Dienste, die interoperabel sind und Cloud-Integration, Nutzerverwaltung, Analysen und Cloud-Bursting umfassen.

Erdbeobachtung zum Erhalt der biologischen Vielfalt

Dem NextGEOSS-Konsortium gehörten Vertreterinnen und Vertreter von Forschungsgemeinschaften aus dem Bereich der Erdbeobachtung an, die sich jeweils einer bestimmten gesellschaftlichen Herausforderung wie der biologischen Vielfalt widmeten. Mit Unterstützung von Fachleuten aus der App-Entwicklung entwarfen sie mithilfe der Datendrehscheibe und Plattform von NextGEOSS Dienste für ihre Forschungsgemeinschaft und lieferten dem Projekt iteratives Feedback. Dabei wirkten sie an der Ausgestaltung des NextGEOSS-Systems mit und sorgten so dafür, dass es letztlich den Anforderungen der verschiedenen Gemeinschaften entsprach. „Forschende suchen nach Methoden, mit denen sie den Einfluss des Menschen auf die biologische Vielfalt beurteilen können, und zwar auf lokaler wie auf globaler Ebene“, erklärt Elnaz Neinavaz, Forscherin an der Universität Twente in den Niederlanden. Die sogenannten essenziellen Biodiversitätsvariablen (EBV) sind die entscheidenden Beobachtungsparameter für die Untersuchung, Dokumentation und das Management von Veränderungen im Bereich der biologischen Vielfalt – ein Hauptanliegen des internationalen Beobachtungsnetzwerks zur Biodiversität GEO BON. „Die meisten Produkte für essenzielle Biodiversitätsvariablen wurden anhand von Erdbeobachtungsdaten mit grober Auflösung generiert. Beim nächsten NextGEOSS-Pilotprojekt zur biologischen Vielfalt generierten wir Produkte für die Fernerkundung mittels hochauflösender Satellitendaten“, so Neinavaz weiter. Sie und ihre Mitforschenden entwickelten zudem einen hochauflösenden Blattflächenindex, eine der wichtigsten essenziellen Biodiversitätsvariablen zur Fernerkundung, und verwendeten dazu die Datendrehscheibe und Plattform von NextGEOSS. „Durch unsere Arbeit mit NextGEOSS können wir jetzt besser beurteilen, wie sich Cloud-Computing für eine effektivere Nutzung von Erdbeobachtungsdaten einsetzen lässt“, erklärt Neinavaz. Ein weiterer Partner des Pilotprojekts zur biologischen Vielfalt ist das Umweltforschungszentrum Wageningen, das auch für die Koordination des Europäischen Vegetationsarchivs verantwortlich ist. Sander Mucher, der Koordinator des Pilotprojekts, fügt hinzu: „Das Europäische Vegetationsarchiv spielt eine äußerst wichtige Rolle als In-situ-Datenquelle zur Modellierung der Verteilung europäischer Lebensräume in Kombination mit Umweltdaten und essenziellen Biodiversitätsvariablen zur Fernerkundung, die durch die NextGEOSS-Datendrehscheibe zugänglich sind.“ Das Pilotprojekt demonstriert die Nützlichkeit der NextGEOSS-Datendrehscheibe – vom Zugriff auf verschiedene Arten von Daten bis hin zur Verarbeitung dieser Daten auf der Plattform und den daraus entspringenden hilfreichen Produkten für die Gemeinschaft. Die Ergebnisse des Pilotprojekts zur biologischen Vielfalt erleichtern das Auffinden und die Verwendung kontinuierlicher und zusätzlicher Produkte für essenzielle Biodiversitätsvariablen, die von verschiedenen Raumfahrtbehörden und internationalen Organisationen angeboten werden.

Schlüsselbegriffe

NextGEOSS, Erdbeobachtung, Copernicus, biologische Vielfalt, Biodiversität, Fernerkundung, essenzielle Biodiversitätsvariablen

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