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Gender Equality Plans for Information Sciences and Technology Research Institutions

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Positive Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft durch ausgewogenere Vertretung der Geschlechter in der MINT-Forschung

Geschlechtergleichstellung ist mehr als ein Schlagwort, über das unter speziellen Hashtags geschrieben oder wortreich gesprochen wird: Sie muss aktiv erkämpft werden! Mit maßgeschneiderten Gleichstellungsplänen können Forschungseinrichtungen die geschlechtsspezifischen Ungleichgewichte durch verbesserte Organisationsstrukturen minimieren.

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Genau in diesem Sinne hat das EU-finanzierte Projekt EQUAL-IST Gleichstellungspläne für Forschungseinrichtungen im Bereich Informationswissenschaften und -technologien aufgestellt. An der Arbeit waren sechs Forschungseinrichtungen beteiligt (Universität Münster, Universität Turku, Technische Universität Kaunas, Universität Modena und Reggio Emilia, Universität Minho, Simon-Kuznets-Nationaluniversität für Wirtschaftswissenschaften Charkiw), deren Aufgabe darin bestand, den internen institutionellen Stand der Geschlechtergleichstellung zu überprüfen, Gleichstellungspläne für ihre Einrichtung zu entwerfen und die entsprechenden Maßnahmen umzusetzen. Die Ergebnisse wurden dann dem relevanten Personenkreis (z. B. Professorinnen und Professoren, Fachleuten für Geschlechtergleichstellung, Studierenden) mitgeteilt, um sie für das Thema zu sensibilisieren und sie in Aktivitäten einzubinden.

Forschung, Wissenschaft und Politik müssen Gesamtgesellschaft repräsentieren

Auf der Grundlage von EU-Leitlinien für die Politik sowie theoretischen und empirischen Erkenntnissen über die Geschlechtergleichstellung in Forschungseinrichtungen richtete sich EQUAL-IST an Fakultäten und Abteilungen der Bereiche Informations- und Kommunikationstechnologien/Informationswissenschaften und -technologien, die sich in einem Vorstadium der Verbesserung des Gleichgewichts zwischen Frauen und Männern befinden, um Gleichstellungspläne zu entwickeln. Projektkoordinatorin Vasiliki Moumtzi unterstreicht, wie wichtig Fortschritte in diesem Bereich sind: „Die Unterpräsenz von Frauen in zentralen Hochschulbereichen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik wird zunehmend als Schlüsselfaktor für die Vergeschlechtlichung von Forschungsinhalten erkannt, was auch die Gestaltung wissenschaftlicher Prioritäten, Forschungsagenden und -methoden betrifft.“ Einfluss auf Organisationsstrukturen, Diskurse und Verhaltensweisen auszuüben, war daher Ziel des Projekts. Durch die Förderung dauerhafter institutioneller Veränderungen über Gleichstellungspläne konnte dies erreicht werden. Hauptpriorität war, die Forschungseinrichtungen in dem Sinne zu ermutigen, dass sie dafür sorgen, dass die Maßnahmen ihrer speziellen Gleichstellungspläne über das Ende der Projektlaufzeit hinaus auf Dauer Bestand haben. „Alle Forschungseinrichtungen konzentrierten ihre Bemühungen und schafften es, Kontinuität zu gewährleisten, und es wurden verschiedene ‚Einbettungsmechanismen‘ eingerichtet, um Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung in bestehende Regeln, Verfahren und Routinen einzubinden“, fügt Moumtzi hinzu.

Werkzeuge, Kommunikation und Synergie

Unter den vielfältigen Maßnahmen und Erfolgen des Projekts hebt Moumtzi das EQUAL-IST-Instrumentarium und die CrowdEquality-Plattform hervor. Ersteres bietet Beispiele für gute Arbeitspraktiken, konkrete Initiativen, Werkzeuge und Leitlinien, die sich für die Umsetzung struktureller Veränderungen in Bezug auf die Geschlechtergleichstellung auf der Ebene der Universitäten oder Forschungseinrichtungen eignen. Das Instrumentarium ist speziell dafür konzipiert, auf den Kontext der Forschungseinrichtungen der Bereiche Informations- und Kommunikationstechnologien/Informationswissenschaften und -technologien angepasst zu werden. Die CrowdEquality-Plattform war das zentrale Mittel der partizipativen Mitgestaltung maßgeschneiderter Gleichstellungspläne. Sie soll eine inklusive Gemeinschaft bilden, die Männer und Frauen weltweit dazu befähigt, frei über die Fragen der Geschlechtergleichstellung in Forschungseinrichtungen zu diskutieren. Die Projektarbeit wird weiterhin Einfluss auf alle gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Bereiche ausüben. „Wir haben einen Beitrag zu den Zielen des Europäischen Forschungsraums in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter geleistet, indem EU-weit in sechs Forschungseinrichtungen nachhaltige Gleichstellungspläne entwickelt wurden, die die Anzahl der Forscherinnen langfristig erhöhen sollen“, berichtet Moumtzi. Die Forschungseinrichtungen haben die erfolgreiche Umsetzung der Gleichstellungspläne und die strukturellen Veränderungen mit ihren jeweiligen lokalen und nationalen Verantwortlichen für politische Entscheidungen kommuniziert. „Auf EU-Ebene“, fügt sie hinzu, „haben wir unsere wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen im Zusammenhang mit der Stärkung und Unterstützung des institutionellen Wandels im Rahmen von Horizont Europa dokumentiert, und wir haben diese Informationen an das Fachreferat der Europäischen Kommission des Bereichs Geschlechtergleichstellung/Inklusive Gesellschaften der GD Forschung und Innovation weitergegeben.“ Die EQUAL-IST-Partner haben Neues über die Projektarbeit und ihre Ergebnisse auf wichtigen Konferenzen, in mehr als zwanzig wissenschaftlichen Publikationen, in Form allgemeiner Kommunikationsmaterialien sowie Workshops in den sechs Ländern, in denen die Forschungseinrichtungen beheimatet sind (Deutschland, Finnland, Italien, Litauen, Portugal, Ukraine), aktiv weitergegeben. Im Dezember 2019 veröffentlichte das Projekt das frei zugängliche Buch Institutional Change for Gender Equality in Research – d. h. „Geschlechtergleichstellung in der Forschung durch institutionellen Wandel“. Auf die Frage nach Zukunftsplänen äußert Moumtzi den Wunsch, die entstandenen Synergien zwischen miteinander in Verbindung stehenden Projekten weiter ausbauen und den Wissensaustausch fortsetzen zu können.

Schlüsselbegriffe

EQUAL-IST, Forschung, Gleichstellung der Geschlechter, Gleichstellungspläne, Politik, Gesellschaft, Forschungseinrichtungen, Forschungsorganisationen, Forscherinnen, Frauen in der Forschung

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