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Validation of diagnostic tests to support plant health

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Die Zukunft der Diagnose von Pflanzenschädlingen in der EU gestalten

Ein multidisziplinäres Konsortium setzt sich für die Bekämpfung von Pflanzenschädlingen ein, indem es die Zuverlässigkeit von Tests für deren Erkennung und Ermittlung erhöht.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Jedes Jahr gehen etwa 40 % der weltweiten Lebensmittelernte durch Schädlinge und Krankheiten verloren. Dies wirkt sich nachteilig auf die Ernährungssicherheit, die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft und die Wirtschaft aus. Die schnelle, genaue und zuverlässige Erkennung und Ermittlung von Schädlingen ist daher entscheidend, um dieses Problem anzugehen. Solche Tests werden jedoch meist im Labor oder durch begrenzte Studien zur Testleistung validiert, weshalb ihre Qualität und Gültigkeit in Frage gestellt werden und die Notwendigkeit harmonisierter Testvalidierungsverfahren hervorgehoben wird. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts VALITEST wurde diesbezüglich an einer Lösung gearbeitet. „Unser Hauptziel war es, die Zuverlässigkeit der Diagnose von Pflanzenschädlingen zu verbessern“, erläutert Mathieu Rolland, stellvertretender Projektkoordinator. Das erste Ziel des Projekts bestand zu diesem Zweck in der Ergänzung bestehender bzw. der Erstellung neuer Validierungsdaten für die Erkennung und Ermittlung von Pflanzenschädlingen, die für diverse Interessengruppen von Interesse sind. Weitere Ziele waren die Harmonisierung der Verfahren sowie die Förderung und Verbesserung der Interaktionen zwischen den Interessengruppen für eine bessere Diagnose.

Diagnose umsetzen

Validierungsdaten sind nicht für alle Tests verfügbar, die in Laboren zur Diagnose von Pflanzenschädlingen verwendet werden. Daher sind zusätzliche Validierungsdaten zur Gewährleistung der Qualität und Gültigkeit der Ergebnisse erforderlich. Das Projekt organisierte dafür zwei Runden von Testleistungsstudien, in denen die Leistung von 83 Erkennungstests, die insgesamt elf Schädlinge abdeckten und etwa 10 000 Proben umfassten, analysiert wurde. „Im Zuge dessen haben wir Validierungsdaten für diese vorrangigen Schädlinge generiert und dabei die Validierungsverfahren verbessert und weiter harmonisiert“, merkt Rolland an. Die Arbeit von VALITEST hat zudem zu einem verbesserten Rahmenwerk geführt, in dem neue statistische Werkzeuge für die Analyse von Validierungsdaten und Richtlinien vorgeschlagen werden, um die Zuverlässigkeit der mit der Hochdurchsatz-Sequenzierung erzielten Ergebnisse zu gewährleisten. Dieses Rahmenwerk soll dazu verwendet werden, um die einschlägigen Normen PM 7/98 und PM 7/122 der Pflanzenschutzorganisation für Europa und den Mittelmeerraum (EPPO) zu überarbeiten oder neue Normen auszuarbeiten. „Außerdem haben wir neue Richtlinien für die Herstellung von Referenzmaterialien entwickelt, die für die zuverlässige Validierung von Tests und für die Routinediagnostik unerlässlich sind“, ergänzt Rolland.

Die Zukunft des Testens und der Pflanzengesundheit

Die Bewertung der Eignung nach einem horizontalen Ansatz kann Labore dabei unterstützen, ihre Kompetenz und Leistungsfähigkeit zur Durchführung von Tests nachzuweisen. In einer Umfrage wurden die Bedürfnisse und Ansichten der Labore hinsichtlich horizontaler Eignungsprüfungen ermittelt, die das Projekt an die in der EPPO-Datenbank für diagnostisches Fachwissen registrierten Labore geschickt hat. Es wurden bereits Gespräche mit Akkreditierungsstellen über einen möglichen Ansatz für die Pflanzengesundheit in Bezug auf den Umfang und die Häufigkeit von Eignungsprüfungen in Laboren aufgenommen. „Darüber hinaus wurden Online-Schulungsaktivitäten – Webinarreihen und praktische Übungen – zum Konzept der Validierung, zur Organisation von Testleistungsstudien sowie zur Entwicklung, Validierung und Routineanwendung von Hochdurchsatz-Sequenzierungstests für Diagnoselabore organisiert“, bestätigt Rolland. VALITEST ist bestrebt, Tests auf den Markt zu bringen, die nach internationalen Normen validiert sind und von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) produziert werden, die Diagnosekits herstellen. Derzeit wird auch eine EU-Charta für Pflanzengesundheitsdiagnostik erstellt, welche die Qualitätsverfahren für die Herstellung und Validierung kommerzieller Tests enthält, die von EU-Herstellern produziert werden. Diese Charta wird dazu beitragen, die Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte zu gewährleisten. Parallel dazu legen „das Projekt und unsere Partner den Grundstein für einen EU-Verband auf der Grundlage des Industrieverbands für Pflanzengesundheitsdiagnostik“, so Rolland abschließend. Damit wird die Marktfähigkeit der KMU gesichert.

Schlüsselbegriffe

VALITEST, Diagnose, Diagnostik, Pflanzenschädlinge, Validierungsdaten, Pflanzengesundheit, Testleistungsstudien, EPPO, Pflanzenschutz

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