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Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses von morgen am Ausbruchs-Hotspot Island

Island ist einer der vulkanisch aktivsten Orte der Welt. Bis Anfang Juli erwies sich die Insel als idealer Ort für ein internationales Forschungsteam, das den Zusammenhang zwischen geothermischer Energie und Magma – geschmolzenem Gestein – tief unter der Oberfläche eines Vulkans erforscht.

Grundlagenforschung icon Grundlagenforschung

Die Krafla ist eine Caldera in Nordisland, die zu einem größeren Vulkansystem gehört. Bislang kam es dort zu 29 Vulkanausbrüchen, zuletzt im Jahr 1984. Die Krafla zählt zu den aktivsten Vulkangebieten ganz Islands und wurde deshalb besonders intensiv unter die Lupe genommen. Man mag sich daher kaum einen besseren Ort für neun Doktorandinnen und Doktoranden vorstellen, die ihre Forschung im Rahmen des EU-finanzierten Projekts IMPROVE an einem großen Zentralvulkan durchführen möchten. „Die Ergebnisse der Tiefenbohrungen in der Krafla aus dem Jahr 2009 haben weltweit für Aufsehen gesorgt. Damals wurde in Magma in 2,1 km Tiefe gebohrt. Dieses Projekt ist einer der Gründe dafür, dass die wissenschaftliche Welt derart an der Krafla interessiert ist“, erklärt Magnús Tumi Gudmundsson, Geophysiker am Institut für Geowissenschaften der Universität Island, der die Forschung koordinierte. Das allgemeine Ziel dieser nächsten Generation Forschender bestand darin, tiefere Einblicke in den Zusammenhang zwischen dem Magma im Vulkan und dem übergeordneten geothermischen System zu gewinnen. „Im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen detaillierte Studien der Erdbebentätigkeit und Untersuchungen zur Widerstandsfähigkeit der Region“, so Prof. Gudmundsson. Mithilfe von innovativen Methoden der Vulkanologie führten die Forschenden Experimente mit einer höheren Genauigkeit als je zuvor durch, um Orte auszumachen, an denen Magma auch in geringer Tiefe zu finden ist. Andere Untersuchungen umfassten eine Bestandsaufnahme zur Oberflächenverformung, zu Schwankungen der Gravitation, zur geothermischen Fluidchemie, zu CO2-Strömen sowie zu anderen Aspekten der geothermischen Aktivität. IMPROVE (Innovative Multi-disciPlinary European Research training netwOrk on VolcanoEs) bringt neun akademische und drei industrielle Partnereinrichtungen aus Europa an einen Tisch. Das über vier Jahre laufende Projekt endet im August 2025 und zielt auf die Weiterbildung von 15 Doktorandinnen und Doktoranden ab, von denen neun ihre Projekte in der Krafla durchführen. Alle Stellen begannen zwischen März und August 2022 und laufen 3 Jahre lang. Der isländische Vulkan sowie der Ätna in Italien weisen ideale Bedingungen auf, um fortgeschrittene Methoden zu entwickeln sowie ein umfangreicheres Verständnis der Struktur und Dynamik unterhalb der Oberfläche aktiver Vulkane zu erarbeiten. Das Projekt umfasst multidisziplinäre Feldexperimente, ein Netz an Bildungseinrichtungen, spezialisierte kurze Kurse, Workshops, einen Netzwerk-Workshop über Beziehungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, ein digitales Schulungsmodul und eine abschließende Konferenz. Wenn Sie Ihr Projekt in einer der nächsten Ausgaben als „Projekt des Monats“ sehen wollen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an editorial@cordis.europa.eu und sagen Sie uns, warum wir Ihr Projekt vorstellen sollten.

Schlüsselbegriffe

IMPROVE, Vulkan, Krafla, Island, geothermisch, Magma, vulkanisch, Vulkanausbruch