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Advanced Research Infrastructure for Archaeological Data Networking in Europe - plus

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Cloud-basierte Infrastruktur verbessert Zugang zu archäologischen Daten

Die Integration archäologischer Dateninfrastrukturen, die kostenlos und für alle zugänglich sind, vereinfacht die Forschung, fördert die Vernetzung und vergrößert den Zugang zu Informationen.

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Die Archäologie ist von grundlegender Bedeutung für unser Verständnis des Menschseins und bildet ebenso das Gerüst unserer eigenständigen kulturellen Identitäten. Das EU-finanzierte Projekt ARIADNEplus baut auf der Arbeit des Vorgängerprojekts ARIADNE auf, mit dem Ziel archäologische Datensätze zu integrieren und eine engagierte und vernetzte Forschungsgemeinschaft zu unterstützen. Die Archäologie gehörte zu den ersten Fachgebieten, in denen Inhalte digitalisiert wurden, die Suche über mehrere Standorte hinweg stellte sich jedoch als problematisch heraus. Unterschiede in der Datenorganisation und in der Anwendung von Terminologie mussten beseitigt werden. Im Rahmen der beiden Projekte wurden diese Probleme gemeinsam angegangen und dazu die ARIADNE-Dateninfrastruktur erstellt, eine zentrale Anlaufstelle für archäologische Daten. Die Zusammenführung archäologischer Informationen stärkt nicht nur die beruflichen Netzwerke, sondern spart auch Geld. Sie vermeidet Doppelarbeit, da Forschende und Geldgeber über die Arbeit anderer bescheid wissen. Außerdem werden kulturell relevante archäologische Stätten gefördert, wodurch der Kulturtourismus einen Anschub bekommt.

ARIADNE wiederholt sich

Das erste Projekt mit dem Namen ARIADNE indexierte über 2 Millionen Gegenstände. Der daraus resultierende Katalog fand so großen Anklang, dass ARIADNEplus rasch eine Finanzierung erhielt, um das Projekt fortzusetzen. Die Zahl der Datensätze hat sich nahezu verdoppelt, und der durchsuchbare Katalog wird immer größer. Das Konsortium für die zweite Projektphase konzentrierte sich auf Europa, umfasste aber auch vier internationale Partner: Argentinien, Israel, Japan sowie die Vereinigten Staaten. Durch ARIADNEplus wurde das Projekt in vielerlei Hinsicht erweitert. Es kamen neue Fachgebiete hinzu, insbesondere die Paläoanthropologie, die Bioarchäologie und die Umweltarchäologie. Das Portal vermittelt Inhalte, die von einer einzelnen Entdeckung bis hin zu Material von bekannten archäologischen Stätten reichen, die seit vielen Jahrzehnten Forschungsgegenstand sind. Mit dem Projekt wurde außerdem der Zeitrahmen für die archäologische Erforschung vergrößert, indem Informationen von den frühesten Hominiden bis in die heutige Zeit einbezogen wurden.

Anspruchsvolle Technologie sorgt für eine durch feste Grundsätze bestimmte Vorgehensweise

Ein Hauptziel des Projekts war die Erstellung eines Portals mit offenem Zugang, das Vernetzung und Zusammenarbeit fördert. Die vom Team aufgebaute Infrastruktur umfasst viele förderliche Funktionen, darunter eine virtuelle Forschungsumgebung. Weitere technologische Verbesserungen sind verknüpfte Daten, Visualisierung, Beschriftung, Textauswertung und geotemporale Datenverwaltung. Um die Art von vernetzter und informierter Gemeinschaft zu erreichen, die das Projektteam anstrebt, ist der freie und offene Zugang zu archäologischen Daten von grundlegender Bedeutung. ARIADNEplus hat die FAIR-Grundsätze ausdrücklich auf die Website angewendet. Außerdem werden Schulungen und Workshops angeboten, die den Aufbau einer Gemeinschaft und die Vernetzung unterstützen.

Neue Ära für archäologische Infrastrukturen

Das ARIADNE-Portal wird für die archäologische Forschung bereits immer wichtiger. Auf der Konferenz 2023 über Computeranwendungen in der Archäologie wurde häufig direkt und indirekt auf das Portal verwiesen, sowohl in offiziellen Beiträgen als auch in Gesprächen. Quantitativ gesehen verzeichnete die Website zwischen 2021 und 2022 einen Anstieg der Besucherzahlen um 350 %. Im Rahmen des Projekts wurde eine Infrastruktur entwickelt, die den Bedürfnissen der Forschenden gerecht wird. Die Inhalte des Katalogs sind mit einem Querverweis versehen, wodurch Forschende mit der Suche nach Zeit, Ort und Gegenstand beginnen können, wodurch mehrere Zugangspunkte geschaffen werden. Projektkoordinator Franco Niccolucci bemerkt: „ARIADNE hat die Fragmentierung der digitalen archäologischen Informationen überwunden und sie auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar gestaltet. Es handelt sich um eine weltweit einzigartige Forschungsinfrastruktur.“ ARIADNEplus legt eine überzeugende Vision der Rolle vor, die die Archäologie in der menschlichen Gesellschaft spielen kann. Dank technologischer Fortschritte bei der Cloud-basierten Infrastruktur ist die Verwirklichung dieser Vision in greifbare Nähe gerückt.

Schlüsselbegriffe

ARIADNEplus, archäologische Daten, Cloud-basiert, Dateninfrastruktur, offener Zugang, FAIR, virtuelle Forschungsumgebung

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