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Führung von Energiegemeinschaften auf dem Weg zur Inklusivität

Ein neuer Leitfaden hilft Energiegemeinschaften, die Fallstricke der Diskriminierung zu vermeiden.

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Im EU-finanzierten Projekt SCCALE 203050 wurde ein Leitfaden erstellt, der Energiegemeinschaften den Weg zu einer möglichst umfassenden Inklusion aufzeigt. Das Ziel ist es, Energiegemeinschaften zu schaffen, in denen Inklusion so tief verwurzelt ist, dass jede Diskussion darüber bedeutungslos ist. Obwohl Energiegemeinschaften das Potenzial haben, einigen der Ungerechtigkeiten des derzeitigen, auf fossilen Brennstoffen basierenden Energiesystems entgegenzuwirken, indem sie es auf der Grundlage sozialer, demokratischer und ökologischer Prinzipien organisieren, kämpfen sie derzeit darum, einer breiteren Gesellschaft zugänglich zu werden. Im Leitfaden zur Inklusivität wird dieses Problem thematisiert sowie Tipps und Instrumente angeboten, die diesen Gemeinschaften helfen, die Vorteile und Kosten der Energiewende gerechter mit allen zu teilen, unterschiedliche Ansichten und Werte besser zu berücksichtigen und von einer inklusiveren Entscheidungsfindung zu profitieren. Laut dem Leitfaden findet Inklusion statt, „wenn alle Menschen wertgeschätzt werden und in der Lage sind, ohne Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Ausrichtung, ihrer sozialen Schicht, ihrer politischen Überzeugungen, ihrer ethnischen Herkunft, ihrer Nationalität, ihrer Religion, ihres Alters und/oder ihrer Behinderung teilzuhaben und ihren vollen Beitrag zu leisten“. Weiter heißt es dort: „Bei Inklusion geht es darum, dass die Vielfalt an Wissen, Perspektiven, Informationen und Ideen begrüßt und genutzt wird. Darüber hinaus geht es bei Inklusion um die Förderung von Strukturen, Systemen, Prozessen, Kulturen, Verhaltensweisen und Denkweisen, durch die alle Menschen in ihrer ganzen Vielfalt angenommen und respektiert werden.“

Identifizierung des Problems

Der Leitfaden enthält zunächst Vorschläge, wie das Problem erfasst und analysiert werden kann. Dazu gehört die Durchführung einer geschlechtsspezifischen, intersektionalen Analyse der Gemeinschaft, beginnend mit der Erhebung von Daten und der Identifizierung potenzieller Unterschiede und der zugrunde liegenden Ursachen von Ungleichheiten. Er enthält zudem Tipps für die Durchführung geschlechtsbezogener Selbstbewertungen, um festzustellen, ob die Geschlechterperspektive ausreichend in die Arbeit einer Einrichtung integriert ist. Anschließend wird ein Gender-Audit vorgeschlagen, „um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Gender-Mainstreaming-Maßnahmen durchgeführt werden“.

Ergreifung von Maßnahmen

Sobald das Problem erkannt wurde, ist ein Aktionsplan erforderlich, um Korrektur- und Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Die Lesenden erhalten eine Anleitung zur Entwicklung eines Aktionsplans für die Gleichstellung der Geschlechter, ein wertvolles Instrument zum Vorschlagen von „Strategien, die dazu beitragen, die Gleichstellung der Geschlechter durchgängig zu berücksichtigen oder sie als Querschnittsaspekt in andere Ziele aufzunehmen“. Laut dem Leitfaden für Inklusion „sollte ein Aktionsplan für die Gleichstellung konkrete Ziele, Strategien und (budgetierte) Maßnahmen zur Verwirklichung des Gender-Mainstreamings enthalten“ und „kann mit den Strategie- oder Jahresplänen einer Einrichtung verbunden oder in diese integriert werden“. Der Leitfaden unterstreicht zudem die Bedeutung einer geschlechtsneutralen und geschlechtersensiblen Sprache, um Stereotypen abzubauen und die Inklusion in Energiegemeinschaften zu fördern. Darüber hinaus bietet er Tipps und Instrumente zur Förderung des Engagements in der Gemeinschaft durch inklusive Ressourcen, Workshops, Treffen und spezielle Schulungen mit Schwerpunkt auf Inklusion und (Selbst-)Ermächtigung. In dem Leitfaden finden sich auch wertvolle Anleitungen für den Aufbau inklusiver Einrichtungen und die Schaffung von Partnerschaften, um die Ermächtigung von Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu gewährleisten. Nicht zuletzt werden wichtige Überlegungen bei der Entwicklung inklusiver Energieprojekte der Gemeinschaft aufgezeigt. Das Team von SCCALE 203050 (Sustainable Collective Citizen Action for a Local Europe 20-30-50) lädt Bürgerinnen und Bürger ein, sich zu engagieren und Teil der Energiewende zu werden, und bietet verschiedene Instrumente und Ressourcen, die sie durch den Prozess führen. Das Projekt endet im November 2024. Weitere Informationen: SCCALE-203050-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

SCCALE 203050, Energiegemeinschaft, Geschlecht, Gender, Inklusion, inklusiv, Inklusivität, Energie, Diskriminierung, Gemeinschaft

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