Neue Richtlinien für alten Schlamm
Angesichts des Wandels im Umgang mit der Abwasser- und Klärschlammaufbereitung sowie höherer Hygiene- und Sicherheitsstandards beschäftigt sich das von der Europäischen Kommission finanzierte Projekt SLUDGESUPPORT mit der Analyse von Klärschlamm und dessen Aufbereitungsmöglichkeiten. Damit soll Laboren EU-weit Referenzmaterial zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist die Qualitätssicherung und/oder -verbesserung, die Sicherheit und Gewährleistung von Zulassungen für Aufbereitungsprozesse, Stoffe und deren weiterer Verwendung oder Entsorgung. Die bereitgestellten Klärschlammproben entstammten Aufbereitungsanlagen mit höchstem technischen Standard und wurden entsprechend der Höhe des Schadstoffgehalts klassifiziert. Das Projekt beschäftigte sich mit den technischen Gegebenheiten sowie den erforderlichen Methoden und Prozessen der Aufbereitung. Auch das kommerzielle Potenzial des Endprodukts wurde bewertet. Zu den untersuchten Prozessen gehörten Gefriertrocknung, Sterilisierung, Bestrahlung mit Co-60 (Kobalt-60) und die Weiterbehandlung mit Trockeneisverfahren unter Verwendung von Flüssigstickstoff. Hauptaufgabe war, 60kg unbehandelten Klärschlamms von Schadstoffen, Gerüchen und potenziell infektiösem Material zu befreien. Der gereinigte Schlamm wurde in 500 Flaschen abgefüllt und dient nun als gebrauchsfertiges Referenzmaterial. Keine Untersuchungen erfolgten bislang zur Homogenität, Stabilität und Testzertifizierung, dies wird jedoch Schwerpunkt künftiger Studien sein. Die technischen Ergebnisse der Studie werden in großem Maßstab wissenschaftlichen Forschungsinstituten zur Verfügung gestellt, um in unabhängigen Gutachten, Fachzeitschriften und Berichten veröffentlicht zu werden.
