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Towards controlling antimicrobial use and resistance in low-income countries-an intervention study in latinamerica

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Antimikrobielle Resistenzen auf dem Vormarsch

Antimikrobielle Resistenzen werden zunehmend zum Problem. Das EU-finanzierte Projekt ANTRES untersuchte die Ausmaße und möglichen Ursachen von Resistenzen gegen Antibiotika in Peru und Bolivien.

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Eine der Hauptursachen für Resistenzentwicklungen liegt offenbar in der willkürlichen und zu häufigen Verabreichung von Antibiotika. In vielen Ländern sind Antibiotika in Apotheken frei verkäuflich und Selbstmedikation gang und gäbe, besonders dort, wo ärztliche Versorgung entweder nicht verfügbar oder zu teuer ist. Projektpartner an der Universität Florenz verfolgten zwei verschiedene Forschungsstrategien in urbanen und ländlichen Gebieten in Bolivien und Peru. Als erstes bestimmten sie die Resistenzen des Erregers Escherichia coli (E.coli) gegen alle aktuell eingesetzten Antibiotika in vier urbanen Gebieten. Zum Vergleich wurden vorhandene Resistenzen bei einer Gemeinschaft von 93 Amazonasbewohnern in einem sehr kleinen und abgelegenen Gebiet in Peru bestimmt, die nur sehr eingeschränkten Zugang zu Antibiotika hatten. In den vier urbanen Gebieten lebten sehr viele gesunde Träger von E.coli-Bakterien die im Verlauf der vergangenen 50 Jahre gegen handelsübliche Antibiotika resistent geworden waren. Dies waren u.a. Ampicillin und Tetracycline. Ein niedrigeres, vergleichsweise aber immer noch hohes Resistenzniveau fand sich bei seltener verabreichten Antibiotika wie Gentamicin, Nalidixinsäure und Ciprofloxacin. Im Gegensatz dazu zeigten weniger als ein Prozent Resistenzen gegen Breitspektrum-Antibiotika, Cephalosporine und Amikacin. Überraschende Ergebnisse zeigten sich bei der abgelegenen Gemeinschaft in Peru. Dort war die Resistenzrate unerwartet hoch, aufgrund der abgeschiedenen Lage aber nicht allein auf die Verabreichung von Antibiotika zurückzuführen. Die Gesamtergebnisse belegen jedoch, dass sich Resistenzen gegen viele der in den Screening-Tests untersuchten Antibiotika stark ausbreiten. Die beobachteten Entwicklungen waren in allen vier untersuchten urbanen Gebieten gleich, und zweifellos sind Resistenzen auf dem Vormarsch. Die Ergebnisse dieser Studie können als Grundlage dienen für eine kontinuierliche Erfassung und Analyse von Daten, um die Entwicklungen antimikrobieller Resistenzen zu verdeutlichen und zu erklären.

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