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Inhalt archiviert am 2024-05-15

Cultural Heritage Language Technologies

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Digitalisierung alter Texte und Sprachen

Bis vor Kurzem waren seltene, empfindliche Dokumente, die literarische Texte enthalten, niemandem außer Wissenschaftlern zugänglich. Durch eine von der EU finanzierten Technologie ist es nunmehr gelungen, die breite Untersuchung literarischer Arbeiten und alter Sprachen zu ermöglichen und diese für zukünftige Generationen zu erhalten.

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Die digitale Revolution hat unsere Welt bereits verändert und eine explosionsartig wachsende Informationsfülle geschaffen, die noch vor 50 Jahre unvorstellbar war. Die Massendigitalisierung von Büchern eröffnet Studenten und Forschern die Chance, in einer expandierenden globalen elektronischen Bibliothek auf seltene und komplexe literarische Texte zuzugreifen. Die Forscher des CHLT-Projekts (Cultural Heritage Language Technologies) haben drei Jahre lang an verschiedenen Wegen gearbeitet, die Zugänglichkeit literarischer Texte zu steigern. Die Entwicklung einer Reihe von neuen digitalen Techniken im Bereich der Linguistik, der Sprachverarbeitung und dem Information Retrieval unterstützt Studenten, die mit alten Texten in griechischer, lateinischer, altnordischer und altisländischer Sprache arbeiten. Zusätzlich wurde auch eine Reihe von Renaissancetexten aus der Frühen Neuzeit, Arbeiten von Isaac Newton und Erasmus von Rotterdam sowie Forschungsberichte aus der Wissenschaftsgeschichte zusammengetragen und verarbeitet. Im Rahmen des Projekts fand eine Konzentration auf vier größere Forschungsbereiche statt. Zwei wichtige Aspekte waren, den Studenten Zugang zu seltenen und schwierigen literarischen Texten zu gewähren sowie die digitale Konservierung dieser Texte für die Zukunft zu ermöglichen. Die elektronischen Archive halfen den Studenten zudem dabei, die Arbeiten, die in schwer verständlichen Sprachen verfasst waren, zu verstehen, darüber hinaus waren sie bei der Anwendung neuer Arten von interaktiven Untersuchungswerkzeugen förderlich. Ein Werkzeug beispielsweise, das während des Projekts entwickelt wurde, gibt bei einem Klick auf einen Hyperlink die gemeinsamen Subjekte und Objekte lateinischer und griechischer Verben aus, ein anderes Werkzeug ordnet Suchergebnisse aus verschiedenen Referenzarbeiten in passende Kategorien. Es erfolgten sorgfältige redaktionelle Arbeiten an den Texten, um ihre Kohärenz sicherzustellen. Beispielsweise wurde das Material einer Arbeit, das aus verschiedenen Quellen stammt, vereinheitlicht, um eine einzelne Ausgabe darzustellen und um die Texttreue zu gewährleisten. Unter Einsatz digitaler Techniken hat das CHLT-Projekt die ersten Schritte zur Erhaltung seltener literarischer Arbeiten für zukünftige Generationen unternommen und beispiellosen Zugang zu Schriften ermöglicht, die zuvor Millionen von Menschen niemals hätten konsultieren können.

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