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Use of innovative strategies for beta-cell imaging in diabetes mellitus

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Innovatives Live-Imaging der Bauchspeicheldrüse

Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge leiden derzeit weltweit mehr als 180 Mio. Menschen an Diabetes, deren Zahl sich bis zum Jahr 2030 noch verdoppeln wird. Ein innovativer Ansatz zur Darstellung von Betazellen in der Bauchspeicheldrüse könnte weitere Hinweise zu Pathophysiologie der Erkrankung und Erfolg therapeutischer Interventionen liefern.

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Einige Faktoren, die mit der Lebensweise zusammenhängen und Diabetes begünstigen, sind bereits hinlänglich bekannt, etwa Übergewicht bei Typ-II-Diabetes (T2D). Welche Mechanismen jedoch im einzelnen für die Zerstörung der Betazellmasse verantwortlich sind, durch die der Blutzuckerspiegel nicht mehr reguliert werden kann (Glukoseintoleranz) und Diabetes entsteht, ist noch weitgehend ungeklärt. So wird an sensitiven, spezifischen und nicht-invasiven Verfahren für eine umfassende strukturelle und funktionelle Charakterisierung lebender Betazellen in der Bauchspeicheldrüse geforscht. Sie könnten Aufschluss über pathophysiologische Prozesse sowohl bei Typ-II- als auch Typ-I-Diabetes liefern. Wichtigstes Anliegen des EU-finanzierten Projekts BETAIMAGE (Use of innovative strategies for beta-cell imaging in diabetes mellitus) war daher die Entwicklung neuer Bildgebungsverfahren zur In-vivo- und In-vitro-Darstellung von Betazellen, insbesondere der Betazellmasse. Bei der Betazellmasse handelt es sich um kleine Zellansammlungen (Langerhans-Inseln). Da sie nur einen geringen Teil der Masse der Bauchspeicheldrüse ausmachen, sind hochsensitive Methoden für die klinische Bildgebung erforderlich. Mit diesem Ziel will das Konsortium einen neuen Tracer (Kontrastmittel) für das PET/SPECT-Verfahren einsetzen (PET: Positronenemissionstomographie, SPECT: Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie), um menschliche Betazellen darzustellen. Nachdem mehrere Betazell-spezifische Zielstrukturen identifiziert wurden, werden nun geeignete Liganden entwickelt. Bisherige Erfolge sind die In-vivo-Ermittlung der Betazellmasse bei Nagermodellen mittels einer Leitstruktur und die Optimierung von Protokollen zur Gewinnung und Wiederherstellung von Betazellen. Auch befasste man sich mit innovativen Strategien, etwa der Konstruktion differenziell markierter Moleküle für neue Oberflächenantigene von Betazellen, was u.a. weitere PET-Anwendungen zur Bildgebung von Betazellen hervorbringen könnte. Der Ansatz von BETAIMAGE, Betazellen der Bauchspeicheldrüse in vivo darzustellen, klärt nicht nur pathophysiologische Vorgänge bei Diabetes, sondern eignet sich auch zur Beurteilung neuer therapeutischer Ansätze wie etwa Zellersatztherapien. Damit ist das Potenzial für die Diabetesforschung enorm und könnte die Entwicklung neuer Medikamente deutlich beschleunigen.

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