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Extreme ecosystems studies in the deep ocean: technological developments

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Den Dingen auf den Grund gehen

Der Meeresboden ist die Heimat vieler seltsamer und interessanter Pflanzen und Tiere. Er ist vielleicht die letzte Grenze für die Exploration und das Verständnis unserer Erdoberfläche. Der zunehmende Druck durch menschliche Aktivitäten auf die nahezu unbekannten Tiefseeökosysteme legt nahe, dass "aus den Augen" nicht "aus dem Sinn" bedeuten soll, da ihre Zerstörung weitreichende und irreversible Folgen haben könnte.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die kalte und dunkle Umgebung des Tiefseebodens birgt in der Tat viele Geheimnisse und Formen der Anpassung, um dort zu Überleben. Das Projekt "Extreme ecosystems studies in the deep ocean: technological developments" (EXOCET/D) wurde durchgeführt, um Instrumente zu entwickeln, mit denen die Erkundung, Beschreibung und Quantifizierung der Biodiversität in Tiefseehabitaten möglich ist. Dabei liegt der besondere Schwerpunkt auf den Zusammenhängen zwischen der Struktur der Gemeinschaften und der ökologischen Dynamik. Die anvisierten Ökosysteme weisen eine Vielzahl gemeinsamer Eigenschaften auf. Sie stehen im Zusammenhang mit hydrothermalen und kalten Quellen (sog. Emissionen reduzierter Flüssigkeiten). Hydrothermalquellen entstehen durch Wasser, das durch die Erdkruste sickert und dabei Mineralien und Metalle herauslöst. Anschließend wird es durch das Magma übererhitzt und tritt schließlich als Geysir durch den Meeresboden in das darüber liegende Wasser aus. Kalte Quellen sind chemische Stoffe, die aus der Erdkruste in den Ozean mit derselben Temperatur wie das umgebende Wasser entweichen. Darüber hinaus liegen diese Ökosysteme an besonderen Stellen Topographien (Seamounts und tiefe Korallen) und zeichnen sich durch massive organische Einträge aus, ungewöhnlich für die Tiefsee, die in der Regel nährstoffarm ist. Sie haben steile physikalische und chemische Gradienten nachgewiesen, wie die, die mit Schwefelwasserstoff-Hydrothermalquellen in Zusammenhang stehen. Darüber lagen eine ungewöhnliche biologische Produktivität und hohe Störungsebenen mit starken Wechselwirkungen zwischen Organismen und ihren Lebensräume vor. Aufgrund der winzigen Größe dieser Organismen und ihrer Gemeinschaften in Kombination mit ihrer Tiefe ist es schwierig, sie vom Schiff aus zu studieren. Das Projekt Exocet/D entwickelte 13 Instrumente, um fragmentierte Lebensräume der Tiefsee zur sondieren, zu messen und abzubilden. Die Validierung der Instrumente erfolgte während einer Forschungsfahrt, auf der die hydrothermalen Gemeinden auf dem Mittelatlantischen Rücken untersucht wurden. Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen Community-Struktur und ökologischer Dynamik, mithilfe der Übertragung von Daten und Bildern in Echtzeit. Darüber hinaus produzierten die Forscher einen Film über die Expedition, der in Aquarien und auf Konferenzen gezeigt werden kann. Zusammenfassend trug das Projekt Exocet/D mit wertvollen neuen Instrumenten für die Erkundung der rauen und extremen Bedingungen von Ökosystemen der Tiefsee vom Schiff aus bei und sammelte wichtige Daten zu einigen dieser Systeme in einem Testlauf. Die Ergebnisse des Projekts sollen Forschern, Pädagogen und Politikern gleichermaßen zugutekommen, wobei konzertierte Anstrengung unternommen werden, um greifbare Ergebnisse zu produzieren, die zum Verständnis dieser Tiefseehabitate beitragen.

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