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The Take-off of European Systems Biology

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Aufkeimende Systembiologie in Europa erhält Turboschub

Die Systembiologie kommt ungeachtet ihrer vielen Definitionen in Japan und den Vereinigten Staaten aufgrund von guter Organisation und Finanzierung voran und ist stark im Wachsen begriffen, aber in Europa hinkt man bisher wegen des Mangels an einem wettbewerbsfähigen Netzwerk eher hinterher. EU-finanzierte Forscher sind nun dabei, endlich die Rahmenbedingungen zu schaffen.

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Die Systembiologie ist ein Begriff, der dieser Tage innerhalb vieler verschiedener Interpretationen und zahlreicher Anwendungen herumschwirrt. Die wichtigsten Komponenten offenbaren sich wahrscheinlich am ehesten, wenn man einfach einen Blick auf die beiden Wörter an sich wirft. Biologie hat ganz offensichtlich etwas mit lebenden Systemen zu tun. Ein Ansatz auf Systemebene bezieht sich somit auf das Verständnis, wie sämtliche Teile eines komplexen biologischen Systems zusammenwirken, um das große Ganze und dessen Funktionen zu bilden, und außerdem wird das System durch ein Rechenmodell definiert, was ein wichtiger Teil der Systembiologie von heute ist. Das Projekt "The take-off of European systems biology" - Eusysbio - wurde auf den Plan gerufen, um die Stärken und Schwächen der europäischen Systembiologieforschung zu identifizieren sowie damit zu beginnen, ein Netzwerk auf diesem Gebiet zu bilden. Das Ziel bestand darin, Forschung und Finanzierung zu stimulieren und somit die europäische Systembiologie derart zu beflügeln, dass sie an die Spitze der Aktivitäten im Rahmen von Forschung und technologischer Entwicklung (FTE) vorrückt. Das Konsortium führte eine Benchmarking-Erhebung durch, in der es sowohl um den europäischen Status als auch den anderer Länder, darunter China und Russland, mit aktiven Systembiologie-Forschungszentren ging, mit denen die EU zusammenarbeiten könnte. Die Berichte verwiesen auf die Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses als kritisch für die Netzwerkentwicklung und dabei insbesondere auf die gebietsübergreifende Ausbildung von Wissenschaftlern. Disziplinenübergreifendes Fachwissen ist in anderen Ländern durchaus üblich, wo zum Beispiel Biologen in Mathematik und Physik ausgebildet werden, damit sie komplexe Rechenmodelle der Zellmembrandynamik entwickeln können. Das Eusysbio-Projekt ermutigte außerdem zur Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Kleinunternehmen mittels Workshops, um eine schnelle Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen voranzutreiben und somit die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu stärken. Darüber hinaus organisierte das Projekt zwei Treffen, an denen politische Vertreter der nationalen Fördergremien teilnahmen, um Modelle für die Zusammenarbeit und Möglichkeiten zur Erhöhung der Mittel für die Forschung auf dem Gebiet der Systembiologie zu diskutieren. Das Eusysbio-Projekt vereinte europäische Forscher, Vertreter aus der Industrie und der Finanzierungsgremien, die mit dem Thema Systembiologie zu tun haben, zum erfolgreichen, fruchtbaren Zusammenspiel. Mit diesem energischen Schub für das Forschungsgebiet in Bezug auf Erkenntnisse, Schwerpunktlegung und Finanzierung und angesichts der Qualität des Humankapitals in der europäischen Forschungsarena besteht nun in naher Zukunft berechtigte Hoffnung auf signifikante, spannende Ergebnisse.

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