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Analysing and overcoming the sociological fragmentation in Europe

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Die vielen Gesichter der Soziologie in Europa

In jedem europäischen Land scheint eine andere Auffassung von Soziologie vorzuherrschen. Eine Untersuchung dieser Unterschiede und deren Ursprünge kann zu einem besseren gegenseitigen Verständnis der Europäer beitragen und Fortschritte in dieser Wissenschaft herbeiführen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Soziologie, die faszinierende Lehre vom Zusammenleben der Menschen in einer Gesellschaft, ist in Europa recht zersplittert, da sie von kulturellen Verschiedenheiten und Sprachbarrieren sowie anderen Faktoren beeinflusst wird. Das EU-finanzierte Projekt "Analysing and overcoming the sociological fragmentation in Europe" (Anavasofie) untersuchte Möglichkeiten zur Bewältigung dieser Zersplitterung und zur Optimierung der Lehrmethoden von Soziologie. Das Projekt erforschte, wie Soziologie in verschiedenen Ländern in einzelne Teilbereiche zersplittert ist. Soziologen aus Österreich, Frankreich, Deutschland, Irland, Polen, Schweden, der Türkei und aus England wurden zusammengeführt, um Licht in die Untersuchungen zu bringen. Anavasofie versuchte außerdem, eine virtuelle Wissensbibliothek zu diesem Thema zu schaffen, die Vorgehensweise von Soziologen nachzuvollziehen und inhärente Unterschiede in der europäischen Soziologie zu skizzieren. Projekttreffen und Konferenzen in verschiedenen beteiligten Ländern trugen dazu bei, Barrieren präziser zu formulieren, die einen gemeinsamen Standpunkt in der Soziologie verhindern. Zu den Barrieren gehörten hauptsächlich Sprachbarrieren und die Isolation von Sprachgemeinschaften aufgrund unterschiedlicher Kulturen sowie die unterschiedliche Wahrnehmung sozialer Probleme und koexistierende soziologische Paradigmen. Anovasofie analysierte drei interessante, sehr unterschiedliche Fallstudien zur Soziologie in Österreich, Irland und der Türkei. Über Online-Diskussionsforen und durch Recherchen über die jeweilige institutionelle Geschichte dieser Länder wurden Daten gesammelt, die wertvolle vergleichende Schlussfolgerungen erlaubten.Von besonderem Interesse waren Beispiele für Soziologie in Verbindung mit der Nationenbildung in Irland und der Staatsideologie in Österreich, welche den Zusammenhang zwischen Nationalstaaten und Soziologie unterstreichen. Das Projektteam wies außerdem auf die Begrenztheit der frühen Form von Soziologie in diesen Ländern hin und warnte gleichzeitig vor der Internationalisierung von Soziologie, welche zu einem Herrschaftssystem führen könnte. Die Beleuchtung von Unterschieden, Formen und Arten von Soziologie wird ein besseres gegenseitiges Verständnis der Europäer ermöglichen und die Wissenschaft auf akademischer und gesellschaftlicher Ebene fördern.

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