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LONG TERM ECOLOGICAL RESEARCH PROGRAM FOR MONITORING AEOLIAN SOIL EROSION IN CENTRAL ASIA

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Auf den Spuren des Sandsturms

Eine EU-finanzierte Initiative schuf einen soliden Rahmen für die Beobachtung und Bewertung der Tendenzen und Auswirkungen von Sand- und Staubstürmen in Zentralasien.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Das Projekt "Long term ecological research program for monitoring aeolian soil erosion in Central Asia" (Calter) beabsichtigte die Festlegung einer Grundlage für die ökologische Langzeitbeobachtung von Zentralasien, wo es aufgrund natürlicher Bedingungen zu Sand- und Staubstürmen kommt. In Verbindung mit schwerwiegenden anthropogenen Veränderungen führte das Phänomen zur Bildung neuer Salz-/Staubemissionsstätten. Projektpartner planten daher die Untersuchung von temporalen und raumbezogenen Mustern der luftgetragenen Salzstaubablagerungen in der Region und die Modellierung derzeitiger und zukünftiger Tendenzen der äolischen Prozesse. Das strategische Hauptziel von Calter bestand in der Förderung des Umweltschutzes durch Maßnahmen zur Desertifikation in den betreffenden zentralasiatischen Neuen Unabhängigen Staaten (NUS). Bemühungen, die sich mit dem Kapazitätenaufbau der Zielländer beschäftigen, werden diesen Ansatz weiter unterstützen. Die Forschung in Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan – den drei größten Ländern Zentralasiens – beinhaltete zunächst die Schaffung einer raumbezogenen Datenbank für die Beobachtung der Region. Die über das Internet zugängliche Datenbank "Geographic Information System spatial database" (WebGIS) ermöglichte teilnehmenden Forschern, kartographische Informationen, die auf ihren eigenen raumbezogenen Informationen beruhen, zu teilen und zu erstellen. Archivdaten von zentralasiatischen Wetterstationen und Fernerkundungsdaten wurden anhand des auf PC installierten ArcGIS-Systems analysiert. Es wurden Beobachtungsstandorte für die Überprüfung der quantitativen und qualitativen Eigenschaften der Staubablagerungen entlang des Nord-Süd- und West-Ost-Gefälles erstellt. Mithilfe eines Geräts zur Staubprobenentnahme wurden die entnommenen Staubproben analysiert und zudem Klimaparameter an Orten mit Staubfallen gesammelt. Räumliche und zeitliche Verteilungsdiagramme wurden auf Grundlage von Durchschnittswerten von drei spezifischen Zeiträumen, zwischen 1936 und 2003, erstellt, um die Häufigkeit, Verteilung und Saisonabhängigkeit von Salz-, Staub- und Sandstürmen in Zentralasien zu untersuchen. Datenanalysen deuteten auf eine deutliche Abnahme der Häufigkeit von Staubstürmen in der Region hin, was sich durch die Erholung der Wüstenökosysteme infolge geringerer anthropogener Aktivität in dieser Region nach den 1980ern erklären lässt. Derartige absteigende Tendenzen konnten jedoch weltweit beobachtet werden, was bedeutet, dass der menschliche Faktor womöglich nicht der vorrangigste ist. Weitere Projektarbeit bestand in der täglichen Beobachtung von Staubstürmen durch Fernerkundung, außerdem wurden Karten zur Landschaftsdynamik erstellt, um Veränderungen der Landbedeckung auf dem ausgetrockneten Grund des Aralsees festzuhalten. Letztere stellt die Grundlage für die Beobachtung zukünftiger Veränderungen dar. Anhand von Modell- und Realwind-Daten wurden potenzielle Sandverwehungen in der Region und die raumbezogene Variabilität untersucht. Der Einsatz des physikalisch-statischen Modells für Sandstürme erlaubt eine ausführliche Bewertung der Intensität der Abtragung und des Transports des Staub-Aerosols jenseits des ausgetrockneten Aralseegrunds. Empfehlungen für phyto-ameliorative Maßnahmen in aktiven Staubsalz-Emissionsstätten wurden erarbeitet, um damit die Menge des verwehten Sand- und Salzstaubs zu verringern. Schließlich erstellten die Partner Versuchsflächen für Tests von salz- und dürretoleranten Pflanzen in spezifischen Flussgebieten. Die fünf ökologischen Modellprofile wurden auf jährlicher Basis über die gesamte Dauer des Projekts und auf Grundlage von Boden- und Oberflächenproben geprüft, die gesammelt und analysiert wurden. Die dadurch gewonnen Informationen bringen Maßnahmen voran, die getroffen werden können, um die Auswirkungen von Sand- und Staubstürmen in Zentralasien zu mildern und als Grundlage für die zukünftige Beobachtung und Bewertung dienen können.

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