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NOVEL APPROACHES TO PATHOGENESIS, DIAGNOSIS AND TREATMENT OF AUTOIMMUNE DISEASES BASED ON NEW INSIGHTS INTO THYMUS-DEPENDENT SELF-TOLERANCE

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Grenzwert der Selbsttoleranz und Autoimmunerkrankung

Die Störung eines unscheinbaren Organs hinter dem Brustbein - des Thymus - spielt eine wichtige Rolle bei Autoimmunerkrankungen. Das von der EU finanzierte Projekt "EURO-Thymaide" hat die Mechanismen der Selbsttoleranz auf Molekülebene untersucht.

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Promiskuöse Genexpression (pGE) ist die Ursache für diese immunologische Selbsttoleranz. Thymus-Epithelzellen exprimieren üblicherweise gewebespezifische Gene auf promiskutive Art. Gendefekte im Toleranzmechanismus für zu Autoimmunerkrankungen, wie beispielsweise Diabetes, rheumatoide Arthritis (RA) und multiple Sklerose.. T-Zellen, die die körpereigenen Proteine angreifen, werden im Thymus eliminiert. Anhand der Kenntnisse über thymusabhängige Selbsttoleranz sollte das von der EU finanzierte Projekt "EURO-Thymaide" innovative Strategien für die Diagnose und Behandlung von Typ-1-Diabetes (T1D) entwickeln. Insbesondere konzentrierten sich die Forscher auf die Rolle eines bestimmten Gens, des Autoimmun-Regulators (AIRE). Das AIRE-Gen produziert ein Protein, dass die Z-Zell-Deletion und -Migration sowie die Antigen-Präsentation steuert bzw. beeinflusst. Wenn AIRE gestört ist, können die T-Zellen den Körper angreifen, was zu einer Autoimmunerkrankung führt. Untersuchungen der Rolle von pGE bei T1D und zwei weiteren Autoimmunerkrankungen, Myasthenia gravis und Basedowscher Krankheit, haben gezeigt, dass genetische Polymorphismen in den Bereichen für die Regulierung körpereigener Antigene verantwortlich sind. Dieses Phänomen setzt einen Grenzwert für die Selbsttoleranz, über dem eine Krankheitsveranlagung vorliegt. Zum Projekterfolg gehört die Ausweitung des Patents für die thymusbasierte telerogene Impfung gegen T1D und die nachfolgende Auslieferung in Australien. Anträge wurden auch für zwei weitere Patente und eine technologische Anwendung gestellt. Außerdem wurde ein Diagnosetest für die kommerzielle Nutzung entwickelt. Die EURO-Thymaide-Partner nahmen auch an einer anderen Forschungsinitiative teil, um T-Zellen zu ermitteln, die spezifisch für autoimmunbezogene Antigene sind, eine Anwendung, mit der die T-Zell-Immunität im Krankheitsfall bewertet werden kann. Es gibt viele Anwendungsmöglichkeiten für die zahlreichen vielversprechenden Ergebnisse von EURO-Thymaide, wozu auch die Entwicklung neuer Therapien für Autoimmunerkrankungen, Infektionskrankheiten und Krebs gehören.

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