Wassertankprüfungen maritimer Strukturen koordinieren
Ähnlich wie Flugzeugen im Windkanal getestet werden, bevor die endgültigen Konstruktionspläne umgesetzt werden, werden auch Schiffe und Offshore-Strukturen in riesigen Wassertanks geprüft. Hydrodynamische Prüfungen untersuchen im Wesentlichen die Wasserdruckkräfte auf andere Bauteile und sind integraler Bestandteil der Bestrebens der Seeschifffahrtsindustrie, zuverlässige und kostengünstige Strukturen anbieten zu können. Europas Prüfkapazität für diese Zwecke ist beeindruckend, aber es fehlte bislang an guter Koordination. Deshalb wurde das EU-finanzierte HTA-Projekt ("Hydro-testing alliance") ins Leben gerufen. Das im Rahmen des HTA-Projekts gebildete Exzellenznetz koordinierte die Definition und Standardisierung hydrodynamischer Prüfmessungen, Beobachtungs- und Analysemethoden. HTA baute ein Netzwerk aus zwölf Forschungszentren und 7 Universitäten auf, um dem Forschungsbedarf der Industrie mit dem Schwerpunkt auf der wissenschaftlichen Gemeinschaft nachzukommen. Zu den technischen Verfahren zählten die Teilchenbildgeschwingkeitsmessung (Particle Image Velocimetry, PIV), Hochgeschwindigkeitsvideoaufnahmen sowie Kavitationsgeräusch- und Pod-Antriebsmodellierungstechnologien. Das von HTA gebildete Exzellenznetz soll einen besser miteinander verflochtenen und effizienteren Einsatz der europäischen hydrodynamischen Prüfkapazitäten erleichtern. Überdies wird es zur Senkung der mit dem Prüfen von Schiffen und Offshore-Strukturen verbundenen Kosten beitragen. Es sind somit bedeutende Auswirkungen des HTA-Projekts auf die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Seeschifffahrtsindustrie zu erwarten.