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Assessing the causes and developing measures to prevent the escape of fish from sea-cage aquaculture

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Sichere Aquakultur mit Meereskäfigen

Fische, die aus Aquakultur-Meereskäfigen entweichen, stellen eine ernste Bedrohung für die natürliche biologische Vielfalt der europäischen Meeresgewässer dar. Ein EU-finanziertes Projekt nahm die Herausforderung an, die Auswirkungen auf den natürlichen Besatz und die Ökologie zu mindern, indem man Empfehlungen und Leitlinien voranbrachte, um ein Entweichen der Fische zu verhindern.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Wenn Fische entweichen, ergeben sich unerwünschte genetische Auswirkungen auf die natürlichen Populationen, die durch Kreuzungen entstehen sowie Umweltauswirkungen durch Prädation, Nahrungskonkurrenz und Krankheitsübertragungen auf den Wildfischbestand. Um diese Erscheinungen zu verhindern, werden technische Verbesserungen benötigt, mit denen das Fehlerpotenzial innerhalb der Fischzuchtverfahren aufgehoben werden kann. Im Projekt "Assessing the causes and developing measures to prevent the escape of fish from sea-cage aquaculture" (PREVENT ESCAPE) wurden biologische und technologische Forschung verbunden, um die Empfehlungen und Leitlinien für Aquakulturtechnologien und operative Strategien zu verbessern, damit die Quote der entweichenden Fische reduziert werden kann. Innerhalb der europäischen Meereskäfig-Aquakultur kommt es häufig vor, dass Fische entweichen: Im Projekt vorgenommene Schätzungen beziffern die Kosten, die der Branche entstehen, auf jährlich EUR 47,5 Millionen. Eine sorgfältige Untersuchung ermittelte mehr als 250 Ereignisse in sechs Ländern, bei denen Fische meist aufgrund eines Strukturversagens bei Stürmen und aufgrund von Löchern in den Netzen entweichen konnten. Aufgrund des Erfolgs des im Jahr 2006 eingeführten norwegischen technischen Standards (NS 9415) für das Design, die Dimensionierung und den Betrieb von Meereskäfigfarmen, empfahl PREVENT ESCAPE den politischen Entscheidungsträgern, einen technischen Standard für die Ausrüstungsgegenstände der Meereskäfig-Aquakultur einzuführen. Man merkte an, dass diese Maßnahme mit einem unabhängigen Mechanismus zur Durchsetzung des Standards gekoppelt sein sollte. Die Projektmitglieder prüften eine Reihe von Techniken zur Erkennung der entwichenen Fische innerhalb der natürlichen Populationen, und man kam zu dem Schluss, dass eine Auswahl geeigneter Indikatoren von der endgültigen Interessengruppe abhängt. Beispielsweise könnten Fischfarmer und Verbraucher die äußere Erscheinung und Morphometrie für eine schnelle Prüfung nutzen, während Einsatzbereiche wie Fischereibetriebe und Umweltmanagement Spurenelementtabellen und Fettsäureprofile verwenden sollten. Zu den Verbreitungsmaßnahmen gehörten die Information der Öffentlichkeit über die Projektwebsite, Workshops für die Fischzuchtbranche sowie für Regulierungsbehörden der Regierungen, direkte Kontakte zwischen Forschern und Teilnehmern aus der Industrie sowie Präsentationen auf Konferenzen für eine breitere wissenschaftliche Gemeinschaft. Das breite Forschungsspektrum und die Aktivitäten von PREVENT ESCAPE lieferten neues Wissen zum Zuchtbetrieb, und es wurden operative Leitlinien angefertigt, anhand derer das Entweichen von Fischen vereitelt werden kann und indem Technologien genutzt werden, um den Fisch nach dem Entweichen wieder einzufangen. Entwicklungen auf diesem Gebiet werden daher dazu beitragen, die Auswirkungen durch entwichene Fische zu mindern sowie den wirtschaftlichen Verlust für diese wichtige Branche in der EU gering zu halten.

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