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Network of leading MESOcosm facilities to advance the studies of future AQUAtic ecosystems from the Arctic to the Mediterranean

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Planktonforschung imitiert das offene Meer

Ozeanversauerung, Temperaturerhöhung, Umweltverschmutzung und invasive Arten bedrohen die Meeresökosysteme, die eine wichtige Nahrungsquelle für Millionen von Menschen sind. Wissenschaftler untersuchten diese Probleme unter Verwendung großer Wasserversuchseinrichtungen, Mesokosmen genannt, die offenbaren wie sich menschliche Aktivität und Klimawandel auf marine Nahrungsnetze auswirken.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

In der Meeresökologie, stellt das Studium der Ökosysteme und Nahrungsketten in offenen Meeren und Gewässern (pelagischen Zonen) eine besondere technische Herausforderung dar, die teilweise durch die Verwendung von Mesokosmen gelindert werden kann. Aquatische Mesokosmen sind experimentelle Wasserbecken, die pelagische Systeme naturnah nachahmen. Ihr Einsatz ist entscheidend für ein besseres Verständnis der Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten und der Klimaänderungen auf Plankton und Arten, die weiter oben in der Nahrungskette stehen. Marine Mesokosmen sind teure und komplexe Infrastrukturen, die nur an wenigen Orten der Welt entwickelt wurden und Umgebungen in verschiedenen Wassermassen reproduzieren. Das Ziel des von der EU finanzierten MESOAQUA Projekts war es, den Zugang zu diesen Einrichtungen zu erhöhen, wodurch Studien der aquatischen Ökosysteme von der Arktis bis zum Mittelmeer vorangetrieben werden. Viele dieser Studien waren Premieren auf ihrem Gebiet. Dazu gehört die erste groß angelegte Mesokosmosstudie über die Auswirkungen von durch Kohlendioxid (CO2) induzierte Ozeanversauerung auf die Planktongemeinschaft in der Arktis. MESOAQUA untersucht auch die kombinierte Wirkung von erhöhter Temperatur und CO2 auf natürliches Meeresplankton. Darüber hinaus bestimmten die Forscher die Auswirkungen von Saharastaub auf die Biogeochemie des östlichen Mittelmeers. Die meisten Mesokosmenaktivitäten werden in geschützten Küstengewässern durchgeführt. MESOAQUA nahm die Technologie einen Schritt weiter, indem es auch offene Gewässer mit einbezieht: die größte Umwelt auf der Erde. Die Forscher arbeiteten zusammen mit anderen Konsortien an der Entwicklung und an Testsystemen für den Einsatz in der Erforschung offener Gewässer. Solche Kooperationen verbesserten deutlich den Forschungsstandard europäischer Mesokosmen durch gute Praxis, Technologietransfer und die Verbreitung von Wissen. Bis heute wurde 46 wissenschaftliche Publikationen in begutachteten internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht, von 27 frei zugänglich sind. Ferner wurden 137 Verbreitungsaktivitäten, wie Präsentationen, Poster, Doktorarbeiten, Pressemitteilungen und Filme in diesen Jahren produziert. Diese Arbeiten, die sich auf verschiedene Aspekte des Meeresökosystems konzentrieren, von der Meeresversauerung bis hin zu Toxinwirkungen, werden erheblich zum Verständnis der Frage beitragen, wie die marine Nahrungskette auf den künftigen Klimawandel reagieren wird. Alle Informationen zu Mesokosmenforschung wird auch weiterhin auf dem Web-Portal veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert. Dies stellt zusammen mit dem Konsortium von Menschen, die sich in diesen Jahren zusammengeschlossen haben, ein großes Erbe von MESOAQUA dar.

Schlüsselbegriffe

Mesokosmen, Klimawandel, aquatische Ökosysteme, Arktis, Mittelmeer

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