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Sound Exposure and Risk Assessment of Wireless Network Devices

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Risiken der elektromagnetischen Strahlung von drahtlosen Geräten und Netzwerken

Smartphones, Tablets und weitere drahtlose Geräte haben die Art und Weise, wie wir täglich in fast jeder Lebenslage Informationen austauschen, verbessert und verwandelt. Es müssen jedoch die mit der allgegenwärtigen Präsenz dieser Geräte verbundenen möglichen gesundheitlichen Risiken sorgfältig abgewogen werden.

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In den letzten Jahren, als das Mobiltelefon zur dominierenden Quelle wurde, wie sich die allgemeine Öffentlichkeit der Hochfrequenz aussetzt, und man dessen Nutzung mit einer erhöhten Auftretenshäufigkeit maligner Hirntumoren verband, wurde eine Fülle von Studien veröffentlicht. Obgleich drahtlose Netzwerkgeräte gleichermaßen ein integraler Bestandteil des täglichen Lebens von Milliarden Menschen, sei es zu Hause, bei der Arbeit oder in der Schule, geworden sind, fehlen immer noch Studien zu den Auswirkungen der weit verbreiteten und langanhaltenden elektromagnetischen Exposition dieser Geräte auf die menschliche Gesundheit. Das EU-finanzierte Projekt "Sound exposure and risk assessment of wireless network devices" (SEAWIND) verfolgte das Ziel, die wissenschaftliche Grundlage zur Bewertung dieser potenziellen negativen gesundheitlichen Risiken zu erweitern, indem das gesamte wissenschaftliche Spektrum von der Dosimetrie bis in die Biologie berücksichtigt wird. Innerhalb der Projektlaufzeit wurden neuartige Instrumente und Methoden zur systematischen Analyse der elektromagnetischen Exposition durch drahtlose Netzwerkgeräte in typischen Innenraumumgebungen und im sehr engen Nahfeld und zur Bewertung der Felder entwickelt, die im menschlichen Körper induziert werden (den ganzen Körper betreffende und organspezifische Expositionen). Diese vielseitigen Instrumente sind auf jeden Typ derzeit üblicher und zukünftiger drahtloser Geräte anwendbar. Man entwickelte mehrere Expositionssysteme, darunter ein System zur In-vitro-Exposition von Zellen, ein Tischplatten-Nachhallsystem, das Mäuse speziellen Frequenzen aussetzt, und ein Lebendzell-Bildgebungssystem. Mit letzterem System konnte man erstmals eine Echtzeitanalyse von zellulären Antworten vornehmen. SEAWIND widmete sich außerdem den Kontroversen in Hinsicht auf die möglichen Auswirkungen drahtloser elektromagnetischer Felder (EMF) auf die genetische Integrität. Im Rahmen sorgfältig gelenkter In-vivo- und In-vitro-Ansätze hatten Versuche zur Wiederholung von DNA-Schäden nach der Exposition gegenüber speziellen drahtlosen EMF-Signalen aus früheren Berichten keinen Erfolg. Die experimentellen Resultate ergaben jedoch neuartige modulationsspezifische elektromagnetische Effekte und Interferenzen mit zellulärer Homöostase, die zukünftigen Untersuchungen möglicherweise als Ausgangspunkt dienen werden. SEAWIND ist das erste Projekt, das dieser wichtigen Frage der öffentlichen Gesundheit nachgeht und entscheidende neuartige Messtechnologien bereitstellt. Die Projektergebnisse lieferten einen maßgeblichen Beitrag zu mehreren internationalen Normen zur Bewertung der Exposition durch drahtlose Netzwerkgeräte. Die Exposition und ihre möglichen Risiken sowie die Unterschiede im Vergleich zu anderen drahtlosen Geräten wurden in einfachen Worten zusammengefasst, um eine sachkundige Debatte unter Fachleuten, Politikern und der Öffentlichkeit zu erleichtern. Das Projekt empfahl außerdem der EU, YouTube-Videos zu diesem Thema zu produzieren, um ein Gleichgewicht zwischen unnötigen Vorsorgemaßnahme und der Vernachlässigung einer Gefahr zur erzielen. Wird der Einsatz der SEAWIND-Instrumente in Bezug auf die Sicherheit drahtloser Netzwerkgeräte verpflichtend vorgeschrieben, sind bedeutende positive Auswirkungen auf die zukünftige Gestaltung und Nutzung von drahtlosen Geräten sowie auf Regulierungsvorschriften für sie zu erwarten.

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