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ASSESSING THE OVER-THE-COUNTER MEDICATIONS IN PRIMARY CARE AND TRANSLATING THE THEORY OF PLANNED BEHAVIOUR INTO INTERVENTIONS

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Eine angemessene Nutzung rezeptfreier Arzneimittel

Unangemessener Verkauf und Nutzung rezeptfreier Medikamente stellen große Risiken für die öffentliche Gesundheit in Industrie- und Entwicklungsländern gleichermaßen dar. Europäische Forscher haben eine wissenschaftliche Grundlage geschaffen, um sich mit den Problemen in dieser Hinsicht zu befassen und damit Medikamente in unserem Gesundheitswesen bestmöglich eingesetzt werden.

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Das Projekt OTC SOCIOMED ("Assessing the over-the-counter medications in primary care and translating the theory of planned behaviour into interventions") soll mit EU-Mitteln den inadäquaten Verkauf und Verbrauch von nicht verschreibungspflichtigen Medikamente in bestimmten Ländern Südeuropas untersuchen. Darüber hinaus wollen die Projektpartner die Faktoren identifizieren, die sich auf Verkauf und Verbrauch dieser Medikamente auswirken, und zwar in vier Gruppen aus dem Bereich der Grundversorgung: Hausärzte (Allgemeinmediziner), Apotheker, Patienten und Kunden. Ferner geht es um die Umsetzung theoretisch fundierter Maßnahmen, die sich mit dem Schulungsbedarf von Ärzten und den Verhaltensweisen bei der unangemessenen Vergabe von rezeptfreien Arzneimitteln befassen. An dem Projekt nahmen 12 Einrichtungen aus acht Ländern teil: Frankreich, Griechenland, Malta, den Niederlanden, Schweden, der Tschechischen Republik, Zypern und der Türkei. Das Team von OTC SOCIOMED beschrieb eingangs den Verkauf und Verbrauch dieser Mittel, um dann regionale und geographische Vergleiche durchzuführen. Anschließend wurden Überzeugungen, Einstellungen und wahrgenommene Verhaltenssteuerung von Hausärzten und Apothekern auf der einen Seite und von Patienten und Kunden auf der anderen beurteilt. Anschließend wurde eine facettenreiche Maßnahme entwickelt, implementiert und evaluiert, um die Überzeugungen und Einstellungen von Allgemeinmedizinern gegenüber Medikamenten anzugehen. Ziel war es, die Machbarkeit einer Pilotmaßnahme zu testen und auch das Verhalten von Hausärzten bei der Vergabe von Medikamente ohne gut dokumentierte Beweise zu ändern. Eine Reihe von Empfehlungen und praktischen Leitlinien wurde an Interessengruppen, öffentliche und private Organisationen sowie an Einrichtungen in der medizinischen Forschung und Ausbildung, im Gesundheitswesen und in Vertrieb und Überwachung der Pharmaindustrie verbreitet. OTC SOCIOMED konnte beeinflussbare Determinanten für Verkauf und Verbrauch von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten identifizieren. Die Projektpartner lieferten außerdem gut konzipierte Maßnahmen zur Verbesserung der Nutzung von rezeptfreien Medikamenten in Europa, vor allem in den südeuropäischen Ländern. Die Studie führte zu einer tragfähigen Struktur für die Definition und Bewertung von Interventionen, die sich an ähnliche Verhaltensweisen in anderen Heilberufen und Disziplinen richten. Die Ergebnisse aus OTC SOCIOMED sollen unerwünschten Arzneimittelwirkungen vermindern und der Tendenz entgegenwirken, sich eher selbst zu behandeln als zum Arzt zu gehen. Die Umsetzung der Erkenntnisse und Einsichten aus dem Projekt wird der EU helfen, den Zustand der öffentlichen Gesundheit zu verbessern.

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