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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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3D-Museum wird Realität

Ein faszinierendes neues EU-finanziertes Projekt verwendet 3D-Computergraphiktechnologie zur digitalen Archivierung von Museumsexponaten, mit dem Kunstgegenstände aus aller Welt in dreidimensionaler Darstellung gezeigt werden können. Das Projekt 3D-COFORM (Tools and expertis...

Ein faszinierendes neues EU-finanziertes Projekt verwendet 3D-Computergraphiktechnologie zur digitalen Archivierung von Museumsexponaten, mit dem Kunstgegenstände aus aller Welt in dreidimensionaler Darstellung gezeigt werden können. Das Projekt 3D-COFORM (Tools and expertise for 3D Collection Formation) wurde mit 8,45 Millionen EUR unter dem Themenbereich "Informations- und Kommunikationstechnologien" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU finanziert. Im Rahmen von 3D-COFORM arbeiten 19 Partner europäischer und nordafrikanischer Universitäten, Forschungseinrichtungen und Organisationen zur Wahrung wertvoller Kulturgüter zusammen, darunter des Victoria und Albert Museums in London, Vereinigtes Königreich, des Louvre in Paris, Frankreich, und des Museums des Forum Romanum in Rom, Italien. Unter Leitung der Universität Brighton im Vereinigten Königreich zielt 3D-COFORM darauf ab, ein virtuelles Archiv der Kunstgegenstände der Welt anzulegen. Archiviert werden sollen Exponate jeglicher Art und Größe, um den Museumsbesuchern ungeahnte Möglichkeiten zu bieten, zum Beispiel rotierende dreidimensionale Abbildungen berühmter Statuen oder ein virtueller Spaziergang durch antike Tempel. Die neue Technologie wird vor allem für die Wissenschaft interessant sein. Forschern, Anthropologen oder Restauratoren wird der Zugang zu Artefakten damit wesentlich erleichtert. Bislang wurden Ausstellungsstücke stets zweidimensional in gedruckten Katalogen archiviert, ein Archiv mit dreidimensionalen Abbildungen hat der gedruckten Version gegenüber den eindeutigen Vorteil, dass die Exponate um ihre eigene Achse rotieren und sehr viel mehr Informationen bieten als zuvor, etwa zu Stil, Farbe oder Oberflächenbeschaffenheit. "Von einer sinnvollen Verknüpfung dreidimensionaler Daten verschiedener Objekte sind wir allerdings noch weit entfernt", sagte Dr. André Stork, Abteilungsleiter am Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Darmstadt, Deutschland, und Partner des 3D-COFORM-Konsortiums. Die Forschungsgruppe um Dr. Stork arbeitet momentan daran, 3D-Modelle ihrer eigenen Sammlung am Fraunhofer Institut zu erstellen und sie digital aufzuarbeiten. "Eine 3D-Erfassung ist nichts anderes als eine Wolke von Messpunkten. Erst durch Nachbearbeitung wird daraus ein echtes Abbild des Gegenstands", erklärte Dr. Stork. Das 3D-COFORM-Forscherteam befasst sich gerade mit der Entwicklung der nötigen Software, um die Messdaten der Objekte als genaues 3D-Modell darzustellen. Die erforderliche Genauigkeit kann nur erreicht werden, wenn die neue Software spezifische Strukturen eines Ausstellungsstücks erkennt, beispielsweise Arme oder Beine einer Statue oder das Muster auf einer Vase. Zur virtuellen Präsentation gehört auch eine detailgetreue Darstellung, die zum Beispiel das Schattenspiel eines Gebäudes beinhaltet.

Länder

Deutschland, Vereinigtes Königreich

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