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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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EU finanziert Projekt zur Förderung der Tiergesundheit

Die Europäische Kommission stellt 12 Millionen Euro für ein neues Projekt bereit, das unter dem vorrangigen Themenbereich "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Forschungsrahmenprogramms (RP6) finanziert wird und auf eine Verbesserung der Qualität von Tierprodukte...

Die Europäische Kommission stellt 12 Millionen Euro für ein neues Projekt bereit, das unter dem vorrangigen Themenbereich "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Forschungsrahmenprogramms (RP6) finanziert wird und auf eine Verbesserung der Qualität von Tierprodukten abzielt. Das Projekt EADGENE (European Animal Disease Genomics Network of Excellence) nimmt am 1. September seine Arbeit auf und wird in den darauffolgenden fünf Jahren ein virtuelles europäisches Netzwerk zur Erforschung der Genomik der Interaktionen zwischen Wirt und Pathogenen einrichten. Das Netzwerk setzt sich aus 14 Partnern aus zehn Ländern zusammen und wird sich auf die wichtigsten Nutztierarten einschließlich Nutzfische konzentrieren. "Die Verbesserung der Gesundheit von Nutztieren ist für Europa sehr dringlich. Derzeit ist die europäische Landwirtschaft im Bezug auf Effizienz und Tiergesundheit weltweit führend, doch die Viehbestände sind überall krankheitsanfällig. Traditionelle Behandlungsmethoden wie Antibiotika und Wurmkuren erweisen sich als immer weniger wirksam, da die Pathogene zunehmend Resistenzen entwickeln und immer mehr Druck hinsichtlich eines reduzierten Einsatzes derartiger Arzneimittel besteht, um die Gefahr des Eintritts in die Nahrungskette zu senken", erklärte Marie-Hélène Pinard van der Laan, Projektkoordinatorin vom französischen Institut National de la Recherche Agronomique (INRA). EADGENE wird sich daher auf die Entwicklung neuer Kontrollverfahren konzentrieren, mit denen die Tiergesundheit gesichert und Krankheiten vorgebeugt werden soll, da viele dieser Krankheiten auch auf den Menschen übertragbar sind und sich auf die Nahrungsmittel auswirken. Im Fokus des Projekts steht die Genomik, da sie die Möglichkeit bietet, Tiere mit genetischen Resistenzen zu züchten und neue Impfstoffe sowie Schnelldiagnoseverfahren zu entwickeln. Dr. Pinard van der Laan erläuterte weiter: "Das Genom birgt viele Versprechen für die Tiergesundheit. Die Identifikation der Tiergene, die bei der Verteidigung gegen Krankheiten zum Einsatz kommen, macht eine Suche nach Resistenzen möglich. Dies bedeutet, dass Tiere mit einer natürlichen Immunität erkannt und schnell gezüchtet werden können. Wenn wir wissen, welche Gene in infektiösen Erregern für die schädlichen Wirkungen verantwortlich sind, können Lebend-Impfstoffe entwickelt werden, in denen die krankheitserregenden Gene deaktiviert oder entfernt werden, ohne die Potenz des Impfstoffs zu reduzieren. Die Beobachtung des Genverhaltens im Krankheitsverlauf führt zu einem verbesserten Verständnis der Interaktion zwischen einem Pathogen und der Immunität des Tiers, was wiederum hilfreich bei der Arzneimittelentwicklung sein kann. Bei derzeit nicht behandelbaren Krankheiten wie Paratuberkulose bei Rindern bieten diese Verfahren neue Hoffnung." Der Einsatz der Genomik in Landwirtschaft und Aquakultur steckt nicht nur erst in den Kinderschuhen, sondern bildet auch einen sehr kostenintensiven Wissenschaftszweig. Aus diesem Grund wird sich das EADGENE-Netzwerk für eine zunehmende Bündelung von Ressourcen und Einrichtungen sowie die Integration von Forschungsstrategien einsetzen. Die 14 Institute werden gemeinsame Forschungs- und Ausbildungsprogramme zu den großen Krankheiten durchführen, die durch Bakterien, Viren und andere Parasiten bei Schweinen, Rindern, Hühnern und Nutzfischen hervorgerufen werden. Man hofft, dass der multidisziplinäre Ansatz auch neue Erkenntnisse zu menschlichen Krankheiten liefern und sicherstellen wird, dass Europa seine weltweite Führungsposition in Sachen Tierschutz verteidigen kann.

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