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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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China erhält Zugang zu europäischer W&T

Zu Beginn des Jahres der Wissenschaft und Technologie China-EU (CESTY) hat sich CORDIS-Nachrichten näher mit CO-REACH befasst, eine der größten Forschungsinitiativen zwischen China und der EU. Besonders interessiert hat uns die Frage, wie diese Initiative eine bessere Koordina...

Zu Beginn des Jahres der Wissenschaft und Technologie China-EU (CESTY) hat sich CORDIS-Nachrichten näher mit CO-REACH befasst, eine der größten Forschungsinitiativen zwischen China und der EU. Besonders interessiert hat uns die Frage, wie diese Initiative eine bessere Koordination der Zusammenarbeit zwischen nationalen Forschungsprogrammen in Europa und China erreichen möchte. ERA-NET-Programme wurden zur Unterstützung der Koordination und gegenseitigen Öffnung nationaler und regionaler Forschungsprogramme ins Leben gerufen. Svend Otto Remøe vom Norwegischen Forschungsrat ist einer der Partner in dem Netzwerk und erklärt, warum eine solche Initiative notwendig ist: "China ist ein extrem wichtiger Partner im Bereich W&T geworden. Zwischen den meisten EU-Mitgliedstaaten und China bestehen zwar bilaterale W&T-Vereinbarungen und Kooperationsprogramme, doch diese Bemühungen sind gering und uneinheitlich." "CO-REACH will deshalb die Landschaft der bestehenden bilateralen Programme kartieren und studieren, um dann eine Reihe von Initiativen starten zu können, mit denen die Programme besser aufeinander abgestimmt werden können", so Remøe gegenüber CORDIS-Nachrichten. An der Initiative sind bereits 13 Partner bestehend aus drei nationalen Ministerien, fünf Forschungsräten und fünf Wissenschaftsakademien aus acht europäischen Ländern beteiligt. Dementsprechend umfangreich ist der Datenpool bereits, der als Grundlage für die Untersuchung dienen wird. Seit das Kartierungsprojekt 2005 begonnen wurde, haben die Partner Informationen über etwa 40 bilaterale Programme in einer Vielzahl von Wissenschafts- und Technologiedisziplinen gesammelt. "Bis jetzt haben wir aufgezeichnet, was diese Programme tun, wie sie verwaltet und finanziert werden, welche Instrumente sie nutzen und welche Prioritäten sie setzen", erklärt Remøe. "Jetzt analysieren wir, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede diese Programme aufweisen, damit wir uns die Landschaft auch im Kontext rechtlicher, nationaler, finanzieller und politischer Vorgaben anschauen können, um die beschränkenden Bedingungen ausmachen zu können." Die Kartierung hat die Fragmentierung und Inkohärenz dieser bilateralen Programme bestätigt, aber auch einige Gemeinsamkeiten zutage gefördert. "Mobilität ist eine wichtige Priorität - eigentlich die oberste Priorität - dieser bilateralen Programme im Verlauf ihrer Entstehung und Entwicklung", so Remøe. "Alle Länder haben mobilitätsbezogenen Instrumenten wie Mitarbeitern, gemeinsamen Workshops oder Reiskostenzuschüssen Priorität eingeräumt. Erst später kam die Unterstützung für F&E [Forschung und Entwicklung] hinzu." Das klingt etwas anders als die Entscheidung, die zum China-EU W&T-Jahr verkündet wurde, nämlich dass der Schwerpunkt der Zusammenarbeit auf Klimawandel, Gesundheit, Umwelt, Nahrung und Biotechnologie liegen soll. "CO-REACH wird darauf reagieren müssen und neue Maßnahmen ergreifen müssen, um den nationalen bilateralen Programmen zu helfen, ihre Aktivitäten neu auszurichten und spezielle Prioritäten für die Zusammenarbeit zu setzen", erläutert Remøe. Auf der Basis der Ergebnisse der Kartierung hat ERA-NET ein detailliertes Verzeichnis der europäischen Finanzierungsmechanismen für die Forschungszusammenarbeit mit China erstellt, das, so Remøe, später zur Entwicklung gemeinsamer Aktivitäten von CO-REACH-Partnern und der Einrichtung neuer europäischer Programme der Forschungszusammenarbeit mit China beitragen wird. Das Netzwerk will seine Mitgliederzahl bis zum Jahr 2010 vergrößern. "Dadurch soll China ein Tor zu Kooperationsmöglichkeiten mit europäischer W&T geöffnet werden", erklärt Remøe. Das Potenzial von CO-REACH als Werkzeug zur Verbesserung der Zusammenarbeit wurde erkannt. So ermutigten im Rahmen des China-EU Gipfels in Helsinki am 9. September die Regierungschefs chinesische Organisationen, sich an CO-REACH zu beteiligen und dabei zu helfen, Prioritäten und geeignete Kanäle für die künftige W&T-Zusammenarbeit zwischen China und Europa zu identifizieren. Während einer Pressekonferenz nach der Eröffnung des CESTY am 9. Oktober forderte der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, Janez Potocnik, eine deutlichere Fokussierung der W&T-Vereinbarungen, damit sichergestellt wird, dass Europa und die Partnerländer davon profitieren. "Daher wollen wir die internationale Zusammenarbeit unter dem RP7 [Siebtes Rahmenprogramm] und durch organisierte Diskussionen und Verständigungen zum EFR fördern. Das ist eines der Themen, das wir systematischer angehen müssen."

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